BFH vom 14.06.1978
II R 90/76
Normen:
GrESBWGGrESBWG Schleswig-Holstein (1974) § 7 Abs. 2 Nr. 1; GrEStG Schleswig-Holstein § 18 Abs. 2 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BFHE 125, 403
BStBl II 1978, 573

BFH - 14.06.1978 (II R 90/76) - DRsp Nr. 1997/13850

BFH, vom 14.06.1978 - Aktenzeichen II R 90/76

DRsp Nr. 1997/13850

»1. Mit dem Verkauf einer Zweitwohnung (Eigentumswohnung) gibt ein Ehepaar den steuerbegünstigten Zweck zumindest dann nicht i.S. des § 7 Abs. 2 Nr. 1 GrESWBG Schleswig-Holstein wegen zwingender beruflicher Gründe auf, wenn der Ehemann zwar infolge der geschäftlichen Entwicklung seines Arbeitgebers beruflich stärker in Anspruch genommen wird, Arbeitsstelle und Hauptwohnung aber unverändert nicht allzuweit (etwa 80 km) von der Zweitwohnung entfernt liegen. 2. Zur Frage, unter welchen Umständen das Eigentum an einem Grundstück oder einer Eigentumswohnung i.S. des § 18 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG Schleswig-Holstein 1967 (= § 17 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG 1940) zurückerworben wird.«

Normenkette:

GrESBWGGrESBWG Schleswig-Holstein (1974) § 7 Abs. 2 Nr. 1; GrEStG Schleswig-Holstein § 18 Abs. 2 Nr. 1 ;

I. Die Kläger sind Eheleute. Sie kauften im September 1973 von einer Kommanditgesellschaft (KG) je zur ideellen Hälfte eine Eigentumswohnung für 119.800 DM (Vertrag I).

Das beklagte Finanzamt erhob keine Grunderwerbsteuer gem § 2 Nr 2 des Schleswig-Holsteinischen Gesetzes über die Befreiung von der Grunderwerbsteuer bei Maßnahmen des sozialen Wohnungsbaues und bei Maßnahmen aus dem Bereich des Bundesbaugesetzes idF vom 28. Juni 1962 - GrESWBG - (Gesetzblatt und Verordnungsblatt 1962 S 265 - GVBl 1962, 265 -).