BFH vom 23.05.1973
II R 47/72
Fundstellen:
BFHE 110, 105
BStBl II 1973, 820

BFH - 23.05.1973 (II R 47/72) - DRsp Nr. 1997/11706

BFH, vom 23.05.1973 - Aktenzeichen II R 47/72

DRsp Nr. 1997/11706

»Wird ein Grunderwerbsteuerbescheid in vollem Umfang angefochten, ist mit der Angabe dieses Steuerbescheids der Streitgegenstand bezeichnet.«

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) hatte Klage erhoben mit dem Antrag, einen mit Datum und Aktenzeichen angegebenen Grunderwerbsteuerbescheid des namentlich bezeichneten Finanzamts und die in derselben Weise beschriebene Einspruchsentscheidung aufzuheben. Die Klageschrift enthält keine weiteren Ausführungen. Das Finanzgericht hat die Klage abgewiesen, weil der Kläger den Streitgegenstand nicht bezeichnet und die Bezeichnung auch nicht innerhalb der vom Vorsitzenden gesetzten Frist nachgeholt habe (Entscheidungen der Finanzgerichte 972 S. 129 - EFG 1972, 129 -).

II. Die Revision des Klägers ist begründet.

Das Finanzgericht ist bewußt von dem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 24. September 1970 - II R 37/70 - (BFHE 100, 429, BStBl II 1971, 112) und unbewußt von dem damals noch nicht veröffentlichen Urteil des Bundesfinanzhofs vom 15. April 1971 - IV R 173-174/71 - (BFHE 104, 309, BStBl II 1972, 548) abgewichen.