BFH vom 25.06.1975
II R 61/70
Normen:
GrEStWoBauGGrEStWoBauG (i.d.F. vom 19. Juni 1958) § 3 Abs. 3;
Fundstellen:
BFHE 116, 518
BStBl II 1975, 862

BFH - 25.06.1975 (II R 61/70) - DRsp Nr. 1997/12606

BFH, vom 25.06.1975 - Aktenzeichen II R 61/70

DRsp Nr. 1997/12606

»Der Nacherhebungszuschlag gemäß § 3 des nordrhein-westfälischen Gesetzes über Grunderwerbsteuerbefreiung für den Wohnungsbau i.d.F. vom 19.06.1958 ist nicht tageweise, sondern nach der Zahl der vollen abgelaufenen und angefangenen Jahre zu berechnen.«

Normenkette:

GrEStWoBauGGrEStWoBauG (i.d.F. vom 19. Juni 1958) § 3 Abs. 3;

I. Der Kläger kaufte am 21. Januar 1969 ein unbebautes Grundstück. Für den Grunderwerb beantragte er Befreiung von der Grunderwerbsteuer nach dem Gesetz über Grunderwerbsteuerbefreiung für den Wohnungsbau in der Fassung vom 19. Juni 1958 (Gesetz- und Verordnungsblatt für Nordrhein-Westfalen 1958 S. 282 - GVBl NW 1958, 282 -) - GrEStWG -. Daraufhin erteilte das Finanzamt durch Verfügung vom 24. April 1969 die beantragte Unbedenklichkeitsbescheinigung. Mit Schreiben vom 9. September 1969 teilte der Kläger dem Finanzamt mit, infolge beim Kauf noch nicht vorhandener und noch nicht vorauszusehender Umstände habe er die Bauabsicht aufgegeben und das Grundstück verkauft; er bitte deshalb um Nacherhebung der Grunderwerbsteuer.

Das Finanzamt setzte daraufhin mit Bescheid vom 17. September 1969 2.420,40 DM Grunderwerbsteuer zuzüglich 4 % Zuschlag nach § 3 GrEStWG = 96,80 DM und 3.227,20 DM Kreiszuschlag zuzüglich 4 % Zuschlag nach § 3 GrEStWG = 129,05 DM fest.