BFH vom 27.01.1982
II R 119/80
Normen:
AO (1977) § 41 Abs. 1, § 175 Satz 1 Nr. 2 ; GrEStG (1940) § 17 Abs. 2 Nr. 2 ; GrEStG RP § 34 Abs. 2 Nr. 2 ;
Fundstellen:
BFHE 135, 224
BStBl II 1982, 425

BFH - 27.01.1982 (II R 119/80) - DRsp Nr. 1997/15246

BFH, vom 27.01.1982 - Aktenzeichen II R 119/80

DRsp Nr. 1997/15246

»1. Wird ein bereits erfüllter grunderwerbsteuerrechtlich erheblicher gegenseitiger Vertrag wegen arglistiger Täuschung angefochten, so erfüllt das allein noch nicht die Voraussetzungen des § 175 Satz 1 Nr. 2 AO 1977. Das Ereignis i.S. dieser Vorschrift - der Wegfall des angefochtenen Vertrages - ist regelmäßig erst dann mit steuerlicher Wirkung eingetreten, wenn die Beteiligten des angefochtenen Vertrages die gegenseitigen Leistungen einander zurückgewährt haben. Das gilt auch dann, wenn tatsächliche oder rechtliche Gründe diese Rückgewähr hindern. 2. § 34 Abs. 2 Nr. 2 GrEStG RP ist nicht anwendbar, wenn tatsächliche oder rechtliche Gründe den Rückerwerb des Grundstückes hindern. 3. Die Ansprüche aus § 175 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 und § 34 Abs. 2 Nr. 2 GrEStG RP können neben der Anfechtung des zugrunde liegenden Steuerbescheides in einem gesonderten Verfahren geltend gemacht werden (Anschluß an das Urteil vom 26.02.1975 II R 173/71 , BFHE 116, 50, BStBl II 1975, 675).«

Normenkette:

AO (1977) § 41 Abs. 1, § 175 Satz 1 Nr. 2 ; GrEStG (1940) § 17 Abs. 2 Nr. 2 ; GrEStG RP § 34 Abs. 2 Nr. 2 ;

Die Beteiligten streiten darum, ob ein Grunderwerbsteuerbescheid gemäß § 175 Satz 1 Nr. 2 der Abgabenordnung (AO 1977) aufzuheben oder ob die Steuer nach § 34 des Grunderwerbsteuergesetzes vom 1. Juni 1970 - GrEStG RP- ( = § 17 GrEStG 1940) nicht zu erheben ist.