BFH vom 28.03.1979
I R 19/76
Normen:
BGB § 247 Abs. 1 ; BHGBHG (1964) § 17 Abs. 2, Abs. 3 Satz 3;
Fundstellen:
BFHE 127, 567
BStBl II 1979, 506

BFH - 28.03.1979 (I R 19/76) - DRsp Nr. 1997/14151

BFH, vom 28.03.1979 - Aktenzeichen I R 19/76

DRsp Nr. 1997/14151

»Die Steuerermäßigung nach § 17 Abs. 2 BHG 1964 entfällt, wenn der Schuldner das Darlehen aufgrund einer Kündigung nach § 247 Abs. 1 BGB vor Ablauf von zehn Jahren seit der Hingabe des Darlehens zurückbezahlt.«

Normenkette:

BGB § 247 Abs. 1 ; BHGBHG (1964) § 17 Abs. 2, Abs. 3 Satz 3;

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), eine AG, hatte der X-AG im Januar 1967 Darlehen im Sinne des § 17 Abs 2 des Berlinhilfegesetzes vom 19. August 1964 - BHG 1964 - (BGBl I 1964, 674, BStBl I 1964, 510) zu einem jährlichen Zinssatz von 7 1/2 % gegeben. Die Darlehen waren anteilig von den Erwerbern der von der X-AG hergestellten Bauten übernommen worden. Die Körperschaftsteuer 1967 der Klägerin war gemäß § 17 Abs 2 Satz 1 BHG ermäßigt worden.

In den Jahren 1970 bis 1973 kündigte eine Reihe von Darlehensschuldnern das Kapital nach § 247 Abs 1 BGB. Bis zum 31. Dezember 1973 wurden davon Darlehen mit einem Gesamtursprungsbetrag von 358.873 DM betroffen. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt - FA -) nahm insoweit eine schädliche vorzeitige Rückzahlung der Darlehen an. In dem nach § 4 Abs 2 des Steueranpassungsgesetzes (StAnpG) geänderten Körperschaftsteuerbescheid 1967 vom 26. Mai 1975 machte er die gewährte Steuerermäßigung wegen eines Teilbetrags der Darlehen in Höhe von 358.873 DM rückgängig.