BFH vom 29.01.1975
II R 90/73
Normen:
HGB § 122 Abs. 2, § 167 Abs. 1 Satz 2 Hs. 2; KVStGKVStG (1959) § 2 Abs. 1 Nr. 2, § 6 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 2;
Fundstellen:
BFHE 115, 142
BStBl II 1975, 414

BFH - 29.01.1975 (II R 90/73) - DRsp Nr. 1997/12436

BFH, vom 29.01.1975 - Aktenzeichen II R 90/73

DRsp Nr. 1997/12436

»Bei einer GmbH & Co. KG ist die Wiederauffüllung der durch Verluste geminderten bedungenen Einlagen der Kommanditisten mit Hilfe späterer Gewinne keine Leistung i.S. des § 2 (Abs. 1) Nr. 2 KVStG 1959.«

Normenkette:

HGB § 122 Abs. 2, § 167 Abs. 1 Satz 2 Hs. 2; KVStGKVStG (1959) § 2 Abs. 1 Nr. 2, § 6 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 2;

I. Die Klägerin, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist persönlich haftende Gesellschafterin einer Kommanditgesellschaft (KG). Die bedungenen Kommanditeinlagen sind voll eingezahlt worden. Sie wurden durch Verluste der KG gemindert. Diese wurden in den Bilanzen der KG gemäß § 3 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrages auf Berichtigungskonten zu den Kapitalkonten gebucht. Die in den Jahren 1967 und 1969 sowie im Rumpfgeschäftsjahr 1970 ausgewiesenen Gewinne wurden diesen Berichtigungskonten bis zu ihrem Ausgleich gutgeschrieben, im übrigen auf Sonderkonten der Gesellschafter verbucht.

Das Finanzamt sah in dem Ausgleich der auf den Berichtigungskonten verbuchten Verluste, soweit sie die Kommanditisten betrafen, eine der Gesellschaftsteuer unterliegende Leistung i.S. des § 2 (Abs. 1) § 6 Abs. 1 Nr. 4 des Kapitalverkehrsteuergesetzes (KVStG) 1959 und setzte durch Steuerbescheid vom 2. Oktober 1972 11.212,50 DM Gesellschaftsteuer fest. Die Sprungklage blieb erfolglos.

II. Die Revision ist begründet.