BFH vom 30.03.1977
II R 133/72
Normen:
KVStGKVStG (1959) § 2 Abs. 1 Nr. 2, § 5 Abs. 2, § 6 Abs. 1 Nr. 4, § 9 Abs. 2 Nr. 1 lit. a;
Fundstellen:
BFHE 122, 164
BStBl II 1977, 558

BFH - 30.03.1977 (II R 133/72) - DRsp Nr. 1997/13357

BFH, vom 30.03.1977 - Aktenzeichen II R 133/72

DRsp Nr. 1997/13357

»Der ermäßigte Steuersatz des § 9 Abs. 2 Nr. 1 KVStG 1959 war auch auf vor dem 01.01.1972 bewirkte Leistungen anzuwenden, die zur Deckung der Überschuldung einer GmbH & Co. KG erforderlich waren.«

Normenkette:

KVStGKVStG (1959) § 2 Abs. 1 Nr. 2, § 5 Abs. 2, § 6 Abs. 1 Nr. 4, § 9 Abs. 2 Nr. 1 lit. a;

I. Die X-GmbH (im folgenden: GmbH) war die alleinige Komplementärin der 1967 im Handelsregister gelöschten X GmbH & Co KG (im folgenden: KG). Das Kommanditkapital der KG war durch Gesellschafterbeschluß erhöht worden. Das Finanzamt (Beklagter und Revisionskläger) hatte diesen Rechtsvorgang durch zunächst vorläufigen, später für endgültig erklärten Steuerbescheid gemäß § 2 Abs 1 Nr 2 iVm § 6 Abs 1 Nr 4 des Kapitalverkehrsteuergesetzes (KVStG) 1959 der Gesellschaftsteuer unterworfen. Dabei war es von einem Steuersatz von 2,5vH (§ 9 Abs 1 KVStG 1959) ausgegangen. Im Einspruchsverfahren hatte die GmbH eine Ermäßigung der Steuer auf 1vH gemäß § 9 Abs 2 Nr 1 Buchst a KVStG 1959 begehrt, weil die Kapitalerhöhung zur Vermeidung eines Konkursverfahrens erforderlich gewesen sei. Der Einspruch blieb erfolglos.