BFH vom 30.05.1974
III R 6/73
Normen:
BewG (1965) § 9 Abs. 1, 2, § 94 Abs. 1, 2, § 122 Abs. 3, § 123 ; VO zur Durchführung des § 122 Abs. 3 BewG (vom 2. September 1966 - BGBl I 1966, 555 - BStBl I 1966, 887);
Fundstellen:
BFHE 112, 516
BStBl II 1974, 601

BFH - 30.05.1974 (III R 6/73) - DRsp Nr. 1997/12086

BFH, vom 30.05.1974 - Aktenzeichen III R 6/73

DRsp Nr. 1997/12086

»Bei der Ermittlung des Einheitswerts auf den 01.01.1964 (Hauptfeststellung) wird bei den in Berlin (West) gelegenen Grundstücken mit Gebäuden auf fremdem Grund und Boden i.S. des § 94 Abs. 1 und 2 BewG 1965 der ermittelte Grundstückswert nicht um den Berlinabschlag von 20 v.H. ermäßigt.«

Normenkette:

BewG (1965) § 9 Abs. 1, 2, § 94 Abs. 1, 2, § 122 Abs. 3, § 123 ; VO zur Durchführung des § 122 Abs. 3 BewG (vom 2. September 1966 - BGBl I 1966, 555 - BStBl I 1966, 887);

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist Eigentümerin eines Grundstückes in Westberlin, das von ihr verpachtet und vom Pächter mit Gebäuden auf fremdem Grund und Boden bebaut ist. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt - FA -) stellte bei der Hauptfeststellung zum 1. Januar 1964 den Einheitswert des Grund und Bodens fest. Nach der Anmerkung im Einheitswertbescheid handelt es sich gemäß § 94 Abs. 1 Satz 3 des Bewertungsgesetzes 1965 (BewG) um ein bebautes Grundstück - Geschäftsgrundstück nach der Art der Bebauung -; der Grund und Boden sei gemäß § 9 BewG mit dem gemeinen Wert bewertet worden.