BFH - Beschluß vom 07.06.1989
II B 111/88
Normen:
AO (1977) § 42 ; GrEStG (1983) § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 9, § 10 Abs. 1 Nr. 6 i.V.m. Nr. 4, § 25 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2; GrEStG Berlin § 1 Abs. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BFHE 156, 527
BStBl II 1989, 803
Vorinstanzen:
FG Berlin,

BFH - Beschluß vom 07.06.1989 (II B 111/88) - DRsp Nr. 1996/10455

BFH, Beschluß vom 07.06.1989 - Aktenzeichen II B 111/88

DRsp Nr. 1996/10455

»1. Treten in eine lediglich Grundbesitz haltende GbR neue Gesellschafter ein und anschließend die bisherigen Gesellschafter aus (Abwachsungs-Anwachsungs-Modell), so unterliegt dieser Vorgang der Grunderwerbsteuer nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG i.V.m. § 42 AO (1977). 2. War der Erwerb des Grundstücks materiell vorläufig von der Grunderwerbsteuer ausgenommen, so ist Steuerschuldner der nachzuerhebenden Steuer jedenfalls nicht die Gesellschaft in ihrer neuen Zusammensetzung.«

Normenkette:

AO (1977) § 42 ; GrEStG (1983) § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 9, § 10 Abs. 1 Nr. 6 i.V.m. Nr. 4, § 25 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2; GrEStG Berlin § 1 Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

Die Herren A, B, C und D erwarben mit Vertrag vom 22. Dezember 1981/12. Februar 1982 die Grundstücke X-Straße in Berlin in Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Das Grundstück lag in einem Sanierungsgebiet und war bebaut; das vorhandene Gebäude sollte zur Errichtung eines Neubaus abgerissen werden. Das Finanzamt (FA) stellte den Erwerb antragsgemäß nach § 6 Abs. 1 Nr. 9 des Grunderwerbsteuergesetzes (GrEStG) Berlin von der Grunderwerbsteuer frei.