BFH - Urteil vom 04.02.1987
II R 216/84
Normen:
AO § 216 Abs. 1 Nr. 2 ; AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 1, 2 ; BewG § 19 Abs. 4 ; EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2, § 20 Abs. 1 Nr. 4, § 36b Abs. 4, § 43 Abs. 1 Nr. 3, §§ 44, 44a, 44c, 45a Abs. 2; FGO §§ 57, 122 ; GrStG § 4 Nr. 6 S. 2, § 10 Abs. 1 ; HGB §§ 230, 232, 235 ; StAnpG § 11 Nr. 2, 3 ;
Fundstellen:
BFHE 149, 262
BStBl II 1987, 451
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

BFH - Urteil vom 04.02.1987 (II R 216/84) - DRsp Nr. 1996/12512

BFH, Urteil vom 04.02.1987 - Aktenzeichen II R 216/84

DRsp Nr. 1996/12512

»Das in der Befeiungsvorschrift des § 4 Nr. 6 S. 2 GrStG normierte Tatbestandsmerkmal (wonach der Grundbesitz ausschließlich demjenigen zuzurechnen sein muß, der ihn für den begünstigten Zweck benutzt) ist erfüllt, wenn ein Arzt den in seinem Eigentum stehenden Grundbesitz in der Weise benutzt, daß er auf ihm eine Privatkrankenanstalt unter Beteiligung stiller Gesellschafter betreibt. Auf diese grundsteuerrechtliche Beurteilung ist es ohne Einfluß, ob die Gesellschafter der stillen Gesellschaft einkommensteuerrechtlich als Mitunternehmer (atypische stille Gesellschafter) anzusehen sind.«

Normenkette:

AO § 216 Abs. 1 Nr. 2 ; AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 1, 2 ; BewG § 19 Abs. 4 ; EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2, § 20 Abs. 1 Nr. 4, § 36b Abs. 4, § 43 Abs. 1 Nr. 3, §§ 44, 44a, 44c, 45a Abs. 2; FGO §§ 57, 122 ; GrStG § 4 Nr. 6 S. 2, § 10 Abs. 1 ; HGB §§ 230, 232, 235 ; StAnpG § 11 Nr. 2, 3 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) -ein Arzt- war Eigentümer von 34 im Gebiet der Gemeinde A liegenden Grundstücken. Die Grundstücke wurden für Zwecke einer Privatkrankenanstalt benutzt, für die dem Kläger eine Konzession nach § 30 der Gewerbeordnung (GewO) erteilt worden war. Die Privatkrankenanstalt erfüllte die Voraussetzungen des § 10 Abs. 2 und 3 der inzwischen außer Kraft getretenen Gemeinnützigkeitsverordnung (vgl. jetzt § 67 der Abgabenordnung -AO 1977-).