BFH - Urteil vom 06.12.1995
I R 51/95
Normen:
AktG (a.F.) § 151 Abs. 1, § 150a Abs. 1, § 155 ; EStG § 5 Abs. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 1 S. 3; HGB § 253 Abs. 3, § 266 Abs. 2, § 272 Abs. 4, § 265 Abs. 3 S. 2; KStG § 8 Abs. 1, 3 S. 2;
Fundstellen:
BB 1996, 734
BB 1996, 792
BFHE 179, 326
DB 1996, 710
DStR 1996, 536
DStZ 1996, 311
Vorinstanzen:
FG Köln,

BFH - Urteil vom 06.12.1995 (I R 51/95) - DRsp Nr. 1996/19516

BFH, Urteil vom 06.12.1995 - Aktenzeichen I R 51/95

DRsp Nr. 1996/19516

»1. Eigene Anteile sind abschreibungsfähige Wirtschaftsgüter, die mit den Anschaffungskosten zu aktivieren sind. 2. Ein Absinken des Teilwerts der eigenen Anteile wirkt sich im Regelfall nicht gewinnmindernd aus.«

Normenkette:

AktG (a.F.) § 151 Abs. 1, § 150a Abs. 1, § 155 ; EStG § 5 Abs. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 1 S. 3; HGB § 253 Abs. 3, § 266 Abs. 2, § 272 Abs. 4, § 265 Abs. 3 S. 2; KStG § 8 Abs. 1, 3 S. 2;

Gründe:

I. Der Gesellschaftsvertrag der Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), einer GmbH, sah u.a. vor, daß die Klägerin eigene Gesellschaftsanteile erwerben konnte. Erwerbspreis sollte jeweils der Betrag sein, "der sich für die Vermögensteuer der Gesellschafter als Wert der Anteile" ergab, wobei die letzte vom Beklagten und Revisionsbeklagten (Finanzamt--FA--) durchgeführte Wertfeststellung maßgebend sein sollte.

Die Klägerin erwarb zunächst einen eigenen Gesellschaftsanteil von nominal 10 000 DM für 128 764 DM. Am 18. Dezember 1986 erwarb sie einen weiteren eigenen Anteil von ebenfalls nominal 10 000 DM für 100 000 DM. Zur Angleichung an den zuletzt bezahlten Kaufpreis nahm die Klägerin zum 31. Dezember 1985 eine Teilwertabschreibung auf den früher erworbenen Anteil in Höhe von 31 840 DM vor, die sie zum 31. Dezember 1986 allerdings durch eine Hinzubuchung von 3 085 DM korrigierte.