BFH - Urteil vom 07.11.1990
I R 68/88
Normen:
AO (1977) § 182; EStG (1977) § 20 Abs. 1 Nr. 1 S. 2, Abs. 3, § 36 Abs. 2 Nr. 3, § 50 Abs. 5; KStG (1977) §§ 27, 29 Abs. 1, § 30 Abs. 2 Nr. 2, § 47;
Fundstellen:
BB 1991, 270
BB 1991, 656
BFHE 162, 337
BStBl II 1991, 177
GmbHR 1991, 214
Vorinstanzen:
FG München,

BFH - Urteil vom 07.11.1990 (I R 68/88) - DRsp Nr. 1996/11780

BFH, Urteil vom 07.11.1990 - Aktenzeichen I R 68/88

DRsp Nr. 1996/11780

»1. Wegen der in § 29 Abs. 1 KStG (1977) vorgeschriebenen Bindung der Ermittlung des verwendbaren Eigenkapitals an das in der Steuerbilanz ausgewiesene Betriebsvermögen ist die sonstige Vermögensmehrung i.S. des § 30 Abs. 2 Nr. 2. KStG (1977) nach steuerbilanzrechtlichen Grundsätzen zu bestimmen. 2. § 20 Abs. 1 Nr. 1 S. 2 EStG (1977) ist auf Gewinnanteile entsprechend anzuwenden, die aus einer zu einem Betriebsvermögen gehörenden Beteiligung erzielt werden. 3. Die Rechtsfolge des § 20 Abs. 1 Nr. 1 S. 2 EStG (1977) besteht darin, daß der aus dem EK 04 stammende Gewinnanteil beim Gesellschafter als nicht steuerbare Einnahme zu behandeln ist. Die Anwendung der Vorschrift wird im Bereich der Gewinneinkünfte dadurch vollzogen, daß der Buchwert der Beteiligung um die unter die Vorschrift zu subsumierende Dividende gemindert wird. 4. Das nach § 47 Abs. 2 KStG (1977) fingiert festzustellende "Einkommen" umfaßt nur die steuerpflichtigen Einkünfte. Schon deshalb erstreckt sich die Bindungswirkung des § 182 AO (1977) nicht auf die Zuordnung steuerfreier Einkünfte.«

Normenkette:

AO (1977) § 182; EStG (1977) § 20 Abs. 1 Nr. 1 S. 2, Abs. 3, § 36 Abs. 2 Nr. 3, § 50 Abs. 5; KStG (1977) §§ 27, 29 Abs. 1, § 30 Abs. 2 Nr. 2, § 47;

Gründe: