BFH - Urteil vom 09.08.1989
I R 88/85
Normen:
KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 1, 2, § 5 Abs. 2 Nr. 2, § 6 Abs. 1 Nr. 1;
Fundstellen:
BB 1990, 133
BFHE 158, 456
BStBl II 1990, 224
GmbHR 1990, 323
Vorinstanzen:
FG Köln,

BFH - Urteil vom 09.08.1989 (I R 88/85) - DRsp Nr. 1996/10695

BFH, Urteil vom 09.08.1989 - Aktenzeichen I R 88/85

DRsp Nr. 1996/10695

»Wächst den Kommanditisten einer GmbH & Co. KG der Anteil eines Komplementärs infolge Erbfalls zu, so ist weder ein Tatbestand i. S. des § 2 Abs. 1 Nr. 1 KVStG (1972) verwirklicht noch eine Leistung i. S. des § 2 Abs. 1 Nr. 2 KVStG (1972) bewirkt.«

Normenkette:

KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 1, 2, § 5 Abs. 2 Nr. 2, § 6 Abs. 1 Nr. 1;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist eine AG & Co. KG mit Sitz und Geschäftsleitung in der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Gesellschaftsvertrag vom 4. Dezember 1962 waren unmittelbar vor dem 26. Oktober 1973 persönlich haftende Gesellschafter R sowie die R-AG, eine nach schweizerischem Recht gegründete Aktiengesellschaft mit Sitz und Geschäftsleitung in der Schweiz. Kommanditisten waren die Ehefrau des R und seine fünf Kinder.

R verstarb am 26. Oktober 1973. Für diesen Fall sah der Gesellschaftsvertrag vom 4. Dezember 1962 vor, daß die Klägerin nicht aufgelöst, sondern mit den Erben des R fortgesetzt werden sollte. Allerdings sollten die Erben die Rechtsstellung von Kommanditisten erhalten. Entsprechend wurde am 23. Juni 1977 zum Handelsregister angemeldet, daß die Einlage des verstorbenen R auf seinem Festkapitalkonto in Höhe von 205.000 DM zu je 1/6 auf die oben genannten Kommanditisten als Erben übergegangen sei und die Kommanditanteile der Erben um je 34.166,67 DM erhöht habe.