BFH - Urteil vom 10.04.1991
I R 71/87
Normen:
KVStGKVStG (1972) § 5 Abs. 2 Nr. 3 S. 1;
Fundstellen:
BB 1991, 1625
BFHE 164, 470
BStBl II 1992, 40
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

BFH - Urteil vom 10.04.1991 (I R 71/87) - DRsp Nr. 1996/11072

BFH, Urteil vom 10.04.1991 - Aktenzeichen I R 71/87

DRsp Nr. 1996/11072

»Als Kapitalgesellschaften i.S. des KVStG 1972 gelten keine Kommanditgesellschaften, deren persönlich haftender Gesellschafter eine OHG ist, auch wenn zu den Mitgliedern der OHG eine GmbH zählt (Abweichung vom BFH-Urteil vom 26.1.1983 II R 119/81, BFHE 138, 103, BStBl II 1983, 423).«

Normenkette:

KVStGKVStG (1972) § 5 Abs. 2 Nr. 3 S. 1;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine OHG & Co. KG mit Sitz und Geschäftsleitung im Inland, die durch Gesellschaftsvertrag vom 23. Oktober 1980 errichtet wurde. Bei Gründung hatte die Klägerin sieben Kommanditisten mit Einlagen in Höhe von insgesamt 1.940.000 DM, die vollständig eingezahlt wurden. Komplementärin wurde die X-Ltd & Co, eine OHG mit Sitz im Inland. An der X-Ltd & Co waren damals als Gesellschafter eine inländische OHG, eine inländische GmbH und die X-Ltd., eine Kapitalgesellschaft mit Sitz und Geschäftsleitung in Großbritannien beteiligt. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt -FA-) behandelte die Klägerin als Kapitalgesellschaft i.S. des § 5 Abs. 2 Nr. 3 des Kapitalverkehrsteuergesetzes (KVStG) 1972. Es sah in dem Ersterwerb von Kommanditanteilen an der Klägerin einen steuerpflichtigen Rechtsvorgang i.S. des § 2 Abs. 1 Nr. 1 KVStG 1972 und setzte am 21. April 1983 eine Gesellschaftsteuerschuld in Höhe von (1 v.H. von 1.940.000 DM =) 19.400 DM fest.