BFH - Urteil vom 11.02.1988
IV R 191/85
Normen:
AktG (a.F.) § 152 Abs. 7 ; EStG (1977) § 5 Abs. 1 ; HGB (n.F.) § 249 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFHE 153, 23
BStBl II 1988, 661
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG,

BFH - Urteil vom 11.02.1988 (IV R 191/85) - DRsp Nr. 1996/12958

BFH, Urteil vom 11.02.1988 - Aktenzeichen IV R 191/85

DRsp Nr. 1996/12958

»Ob für drohende Verluste aus einem Chartervertrag eine Verlustrückstellung gebildet werden muß, hängt auch von den Zinsen ab, die aus zum Ankauf des Schiffes aufgenommenen Darlehen anfallen werden. Hierbei handelt es sich um Einzelkosten der zu erbringenden Charterleistung.«

Normenkette:

AktG (a.F.) § 152 Abs. 7 ; EStG (1977) § 5 Abs. 1 ; HGB (n.F.) § 249 Abs. 1 ;

Gründe:

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), eine 1973 gegründete GmbH & Co. KG, ist Eigentümerin eines 1976 in Dienst gestellten Massengutfrachters; weitere Schiffe besitzt sie nicht.

Die Klägerin schloß im März 1978 einen Zeitchartervertrag für die Zeit von April 1978 bis November 1979 ab. Sie errechnete hieraus für die Zeit vom 1. Januar bis 19. November 1979 folgenden Verlust:

Chartereinnahmen (bis 19.11.1979 = 212 Tage) 2.396.300 DM

./. Reisekosten 209.600 DM

Betriebskosten

(geschätzt 7.106 DM/Tag) 2.295.200 DM

Absetzung für Abnutzung

-AfA- (für 323 Tage) 2.982.900 DM

Zinsen 1.134.000 DM 6.621.700 DM

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Verlust 4.225.400 DM.

Im September 1979 schloß die Klägerin einen weiteren Zeitchartervertrag für die Zeit bis zum 30. Juni 1980. Hieraus errechnete sie folgenden Verlust nach dem 1. Januar 1980:

Chartereinnahmen (bis 30.6.1980 = 182 Tage) 3.535.350 DM

./. Reisekosten 309.343 DM

Betriebskosten 1.921.374 DM

AfA 1.256.341 DM

Zinsen 1.103.476 DM 4.590.534 DM