BFH - Urteil vom 12.05.1995
VI R 95/94
Normen:
DDR: AStVO § 19 Abs. 1, § 20 Abs. 4 ; DDR: EStG § 2 Abs. 3 Nr. 1 ; EStG § 42d, § 59 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 1995, 1682
BFHE 177, 475
BStBl II 1995, 579
DB 1995, 1792
DStZ 1995, 663
GmbHR 1995, 689
RAnB 1996, 288 (Ls)
VIZ 1995, 657
Vorinstanzen:
FG des Landes Brandenburg (EFG 1994, 1097),

BFH - Urteil vom 12.05.1995 (VI R 95/94) - DRsp Nr. 1995/5908

BFH, Urteil vom 12.05.1995 - Aktenzeichen VI R 95/94

DRsp Nr. 1995/5908

»Wurde im 2.Halbjahr 1990 auf dem Betätigungsgebiet einer Gemeinschaftseinrichtung von LPG die Vorgesellschaft einer später eingetragenen GmbH tätig, so unterlagen von ihr gezahlte Löhne an ehemalige Delegierte der LPG auch dann dem Lohnsteuerabzug, wenn vergleichbare Tätigkeitsvergütungen der Gemeinschaftseinrichtung nach dem Recht der ehemaligen DDR steuerbefreit gewesen wären.«

Normenkette:

DDR: AStVO § 19 Abs. 1, § 20 Abs. 4 ; DDR: EStG § 2 Abs. 3 Nr. 1 ; EStG § 42d, § 59 Abs. 3 ;

Gründe:

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH, ist auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinschaftseinrichtung G tätig. Trägerbetriebe der G waren verschiedene landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG). Diese beschlossen in der Bevollmächtigtenversammlung vom 16. Juli 1990, die Gemeinschaftseinrichtung G in zwei GmbH umzuwandeln. Daraufhin wurden für die Klägerin und eine Schwester-GmbH am 23. Juli 1990 ein Gesellschaftsvertrag notariell beurkundet und beide GmbH am 28. Mai 1991 im Handelsregister eingetragen. Bei der Klägerin waren im 2.Halbjahr 1990 ausschließlich Delegierte der Trägerbetriebe der G beschäftigt. Lohnsteuer wurde insoweit nicht einbehalten und abgeführt.