BFH - Urteil vom 12.10.1988
I R 218/84
Normen:
BewG §§ 9, 10 ; KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Nr. 1, § 8 Nr. 2, § 9 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Nr. 1;
Fundstellen:
BFHE 154, 404
BStBl II 1989, 330
Vorinstanzen:
EG München,

BFH - Urteil vom 12.10.1988 (I R 218/84) - DRsp Nr. 1996/13306

BFH, Urteil vom 12.10.1988 - Aktenzeichen I R 218/84

DRsp Nr. 1996/13306

»Die Überschuldung einer Kapitalgesellschaft im Sinne des § 9 Abs. 2 Nr. 1 KVStG (1972) ist unter Ansatz der Liquidationswerte des Aktivvermögens zu ermitteln. Für einen Abschlag gemäß Abschn. 77 Abs. 5 VStR (1980) (= Abschn. 77 Abs. 5 VStR (1986)) oder gemäß Abschn. 78 Abs. 5 VStR (1980) (= Abschn. 78 Abs. 3 VStR (1986)) ist bei der Aufstellung der Überschuldungsbilanz kein Raum.«

Normenkette:

BewG §§ 9, 10 ; KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Nr. 1, § 8 Nr. 2, § 9 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Nr. 1;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine 1951 gegründete Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital seit 1965 5 Mio DM beträgt. An der Klägerin sind seit dem 31. Dezember 1980 die V-KG mit 90 v.H. und eine Stiftung mit 10 v.H. des Grundkapitals beteiligt. Die Klägerin schloß am 26./30. November 1979 einen privatschriftlichen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der V-KG ab, aufgrund dessen sie verpflichtet wurde, ihre Gewinne an die V-KG abzuführen. Die V-KG hatte Verluste der Klägerin zu übernehmen.