BFH - Urteil vom 12.12.1990
I R 153/86
Normen:
AktG (1965) § 152 Abs. 8 S. 1, Abs. 9; EStG § 5 Abs. 1, Abs. 4 S. 1 Nr. 2; GewStG § 7; HGB (n.F.) § 242 Abs. 1 S. 1, § 246 Abs. 1, § 249 Abs. 1; KStG (1977) § 8 Abs. 1, 2, § 26 Abs. 6 S. 1;
Fundstellen:
BB 1991, 510
BFHE 163, 146
BStBl II 1991, 479
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

BFH - Urteil vom 12.12.1990 (I R 153/86) - DRsp Nr. 1996/10867

BFH, Urteil vom 12.12.1990 - Aktenzeichen I R 153/86

DRsp Nr. 1996/10867

»1. Wird eine vom Bausparer bei Vertragsabschluß erhobene "Einlage" bei Darlehensverzicht an den Bausparer zurückgezahlt und bei Inanspruchnahme des Darlehens mit einer in diesem Zeitpunkt entstehenden, gleich hohen "Abschlußgebühr" verrechnet, so ist bei der Bausparkasse im Jahr des Vertragsabschlusses eine Rückstellung wegen ungewisser Verbindlichkeiten zu bilden. 2. Bei der Bewertung der Rückstellung sind die tatsächlichen "Einlage"-Rückzahlungen in der Vergangenheit zu berücksichtigen.«

Normenkette:

AktG (1965) § 152 Abs. 8 S. 1, Abs. 9; EStG § 5 Abs. 1, Abs. 4 S. 1 Nr. 2; GewStG § 7; HGB (n.F.) § 242 Abs. 1 S. 1, § 246 Abs. 1, § 249 Abs. 1; KStG (1977) § 8 Abs. 1, 2, § 26 Abs. 6 S. 1;

Gründe:

I. 1. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist Organträgerin der Bausparkasse A-GmbH (A). Der bei der Klägerin für Zwecke der Gewerbesteuervorauszahlungen festzusetzende einheitliche Steuermeßbetrag resultiert in erheblichem Umfang aus dem jeweiligen Gewerbeertrag der Organgesellschaft.

Die Organgesellschaft A hat zum 1. Januar 1982 ihre Allgemeinen Bedingungen für Bausparverträge (ABB) neu gefaßt. In § 4 ABB wurde folgende Regelung getroffen: