BFH - Urteil vom 14.06.1985
VI R 127/81
Normen:
EStG § 11 Abs. 1 S. 1, 2; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 6 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFHE 144, 409
BStBl II 1986, 62
DStR 1986, 92
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf,

BFH - Urteil vom 14.06.1985 (VI R 127/81) - DRsp Nr. 1996/10157

BFH, Urteil vom 14.06.1985 - Aktenzeichen VI R 127/81

DRsp Nr. 1996/10157

»Es ist mit Art. 3 Abs. 1 i. V. m. Art. 6 Abs. 1 GG unvereinbar, im Zusammenhang mit der Frage, ob dem Gesellschafter einer GmbH Beträge von dieser zugeflossen sind, bei der Beurteilung der beherrschenden Stellung des Gesellschafters von der - wenn auch widerlegbaren - Vermutung auszugehen, Ehegatten verfolgten gleichgerichtete wirtschaftliche Interessen (Änderung der Rechtsprechung im Anschluß an den Beschluß des BVerfG vom 12. März 1985 1 BvR 571/81 u. a., DB 1985, 1320).«

Normenkette:

EStG § 11 Abs. 1 S. 1, 2; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 6 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) waren im Streitjahr 1976 zu je 45 %, ihre beiden Kinder zu je 5 %, an einer GmbH beteiligt. Der Kläger war außerdem Geschäftsführer der GmbH. Nach § 12 des Gesellschaftsvertrages vom 7. August 1975 besteht die Vergütung für die Geschäftsführertätigkeit aus einer Tantieme in Höhe von 75 % des Gewinns der GmbH, mindestens jedoch 36.000 DM und höchstens 72.000 DM jährlich. Auf die Tantieme ist ein monatlicher Vorschuß von 2.800 DM zu zahlen.