BFH - Urteil vom 15.06.1988
I R 121/86
Fundstellen:
BFHE 154, 77
BStBl II 1988, 962
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 15.06.1988 (I R 121/86) - DRsp Nr. 1996/13098

BFH, Urteil vom 15.06.1988 - Aktenzeichen I R 121/86

DRsp Nr. 1996/13098

»Der Antrag gemäß § 54 Abs. 7 KStG (1977) auf Anwendung des § 28 Abs. 2 KStG i. d. F. des StEntlG 1984 kann nicht mehr wirksam gestellt werden, wenn die Festsetzungsfrist hinsichtlich des Körperschaftsteuerbescheides, auf den sich der Antrag bezieht, abgelaufen ist.«

Gründe:

I. Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt -FA-) veranlagte die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) für das Streitjahr 1978 mit Bescheid vom 13. Juni 1980 entsprechend ihrer am 5. April 1979 eingegangenen Steuererklärung. Bei einer Außenprüfung im Dezember 1980 stellte der Prüfer für 1978 verdeckte Gewinnausschüttungen in Höhe von 131.428 DM fest. Das FA erließ am 12. Oktober 1981 einen nach § 173 Abs. 1 Nr. 1 der Abgabenordnung (AO 1977) geänderten Körperschaftsteuerbescheid 1978.

Am 6. Februar 1984 beantragte die Klägerin, den Körperschaftsteuerbescheid gemäß der Neufassung der §§ 27 ff. des Körperschaftsteuergesetzes (KStG) 1977 im Rahmen des Steuerentlastungsgesetzes 1984 (StEntlG 1984) vom 22. Dezember 1983 (BGBl I 1983, 1583, BStBl I 1984, 14) zu ändern.

Die nach erfolglosem Einspruchsverfahren erhobene Klage sah das Finanzgericht (FG) als begründet an.

Mit der Revision rügt das FA die Verletzung der §§ 47, 169 bis 171 AO 1977 und des § 54 Abs. 7 KStG 1977 i.d.F. des StEntlG 1984.