BFH - Urteil vom 18.05.1990
VI R 17/88
Normen:
AO §§ 144 f., § 222 Abs. 1 Nr. 2 ; AO (1977) § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; EGAOEGAO (1977) Art. 97 § 9, 10;
Fundstellen:
BB 1990, 1763
BB 1990, 2395
BFHE 160, 425
BStBl II 1990, 770
Vorinstanzen:
Hessisches FG,

BFH - Urteil vom 18.05.1990 (VI R 17/88) - DRsp Nr. 1996/13575

BFH, Urteil vom 18.05.1990 - Aktenzeichen VI R 17/88

DRsp Nr. 1996/13575

»1. Für Steueransprüche, die vor dem 1. Januar 1977 entstanden sind, richtet sich die Änderung ergangener Bescheide nach den Vorschriften der AO (1977). 2. Die Änderung solcher Bescheide, die vor diesem Zeitpunkt ergangen sind, ist jedoch nur innerhalb der Verjährungsfristen der §§ 144 f. AO zulässig.«

Normenkette:

AO §§ 144 f., § 222 Abs. 1 Nr. 2 ; AO (1977) § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; EGAOEGAO (1977) Art. 97 § 9, 10;

Gründe:

I. Beim Arbeitgeber des Klägers und Revisionsklägers (Kläger) wurde 1980 eine Lohnsteuer-Außenprüfung durchgeführt, die die Jahre 1977 bis 1979 betraf. Dabei wurde festgestellt, daß die Arbeitgeberanteile zur befreienden Lebensversicherung des Klägers zu Unrecht als Teil des Bruttoarbeitslohns versteuert worden waren.

In der Folgezeit beantragte der Kläger, die Einkommensteuerbescheide 1970 bis 1979 derart zu ändern, daß der in den Lohnsteuerkarten ausgewiesene Bruttoarbeitslohn um den jeweiligen Arbeitgeberanteil zur befreienden Lebensversicherung gekürzt wird. Der Antrag ging am 21. November 1980 beim Beklagten und Revisionsbeklagten (Finanzamt -FA-) ein.