BFH - Urteil vom 18.10.1989
I R 158/85
Normen:
GG Art. 3, 14 ; UmwStG (1977) § 14 Abs. 2, §§ 1, 3, 15 Abs. 2, § 5 Abs. 1, Abs. 5 ;
Fundstellen:
BB 1990, 320
BFHE 159, 31
BStBl II 1990, 92
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 18.10.1989 (I R 158/85) - DRsp Nr. 1996/13355

BFH, Urteil vom 18.10.1989 - Aktenzeichen I R 158/85

DRsp Nr. 1996/13355

»1. Übernahmeverlust i. S. des § 15 Abs. 2 S. 1 UmwStG (1977) ist auch dann der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert der Anteile an der übertragenden Körperschaft und dem Wert, mit dem die übergegangenen Wirtschaftsgüter zu übernehmen sind, wenn die übertragende Körperschaft die Wirtschaftsgüter in ihrer Schlußbilanz mit den Buchwerten ansetzte (§§ 14 Abs. 2, 15 Abs. 1, 5 Abs. 1 S. 1 UmwStG (1977)). 2. § 15 Abs. 2 UmwStG (1977) verletzt den seit der Körperschaftsteuer-Reform 1977 geltenden Grundsatz der Einmalbesteuerung nicht.«

Normenkette:

GG Art. 3, 14 ; UmwStG (1977) § 14 Abs. 2, §§ 1, 3, 15 Abs. 2, § 5 Abs. 1, Abs. 5 ;

Gründe:

I. 1. Streitig ist die steuerliche Behandlung eines bei einer Umwandlung entstandenen Buchverlustes.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine Kreditgenossenschaft. Mit ihr wurde im Jahre 1978 auf folgendem Wege die Volksbank A AG (AG) vereinigt:

a) Die Klägerin besaß am 31. Dezember 1977 Aktien der AG im Nennwert von 153.200 DM = 12,8 v.H. des Grundkapitals. Daneben besaß die Genossenschaftszentralbank B eG (GZ) 24,8 v.H. der Aktien. Die GZ kaufte im Konsortialverhältnis mit der Klägerin weitere Aktien der AG und übertrug sie auf die Klägerin. Danach hielt die Klägerin nahezu 100 v.H. der Aktien.