BFH - Urteil vom 20.07.1988
I R 61/85
Normen:
AO (1977) § 121 Abs. 2 Nr. 2 ; DBA-Schweiz (1971) Art. 12 Abs. 1, Art. 28 Abs. 1; EStG § 49 Abs. 1 Nr. 9, § 50a Abs. 4, 5 ;
Fundstellen:
BFHE 154, 473
BStBl II 1989, 99
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 20.07.1988 (I R 61/85) - DRsp Nr. 1996/13186

BFH, Urteil vom 20.07.1988 - Aktenzeichen I R 61/85

DRsp Nr. 1996/13186

»1. Die vom VI. Senat des BFH im Urteil vom 18.09.81 VI R 44/77 (BFHE 134, 149, BStBl II 1981, 801) vertretene Auffassung gilt für die Haftungsinanspruchnahme gemäß § 50a Abs. 5 EStG entsprechend. 2. Muß ein gegen den Steuerschuldner zu richtender Nachforderungsbescheid im Ausland vollstreckt werden, so rechtfertigt dieser Umstand im Rahmen der Ermessensausübung die Inanspruchnahme eines inländischen Haftungsschuldners, ohne daß dies einer weiteren Begründung bedarf (Anschluß an BFH-Urteil vom 22.10.1986 I R 261/82, BFHE 148, 143, BStBl II 1987, 171).«

Normenkette:

AO (1977) § 121 Abs. 2 Nr. 2 ; DBA-Schweiz (1971) Art. 12 Abs. 1, Art. 28 Abs. 1; EStG § 49 Abs. 1 Nr. 9, § 50a Abs. 4, 5 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist eine Kapitalgesellschaft mit Sitz und Geschäftsleitung in der Bundesrepublik Deutschland (Bundesrepublik). Sie beauftragte eine in der Schweiz ansässige Aktiengesellschaft (schweizerische AG) damit, in verschiedenen Unternehmensbereichen der Klägerin Untersuchungen durchzuführen mit dem Ziel, Mängel aufzudecken, Verbesserungsvorschläge zu machen und bei der Realisierung der Verbesserungsvorschläge mitzuwirken. Auf Grund dieses Auftrages waren in den Streitjahren 1974 bis 1976 zehn bis zwanzig freie Mitarbeiter der schweizerischen AG bei der Klägerin tätig.