BFH - Urteil vom 21.04.1988
IV R 215/85
Normen:
AO (1977) § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ;
Fundstellen:
BFHE 153, 485
BStBl II 1988, 863

BFH - Urteil vom 21.04.1988 (IV R 215/85) - DRsp Nr. 1996/13060

BFH, Urteil vom 21.04.1988 - Aktenzeichen IV R 215/85

DRsp Nr. 1996/13060

»1. Die Möglichkeit der Änderung von Steuerbescheiden wegen neuer Tatsachen oder Beweismittel i. S. von § 173 Abs. 1 AO (1977) und die Möglichkeit der Änderung von Steuerbescheiden wegen Eintritts eines rückwirkenden Ereignisses gemäß § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 AO (1977) schließen einander grundsätzlich aus. 2. Der steuerlich beratene Steuerpflichtige handelt i. d. R. selbst grob schuldhaft i. S. von § 173 Abs. 1 (S. 1) Nr. 2 AO (1977), wenn er nicht rechtzeitig die den Antrag auf Verlustberücksichtigung nach § 2 Abs. 1 S. 1 AIG vom 18.08.69 (BGBl I, 1211, 1214, BStBl I, 477, 480) rechtfertigenden Tatsachen angibt.«

Normenkette:

AO (1977) § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ;

Gründe:

I. Streitig ist, ob der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt -FA--) verpflichtet ist, Einkommensteuerfestsetzungen wegen Eintritts eines rückwirkenden Ereignisses gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 der Abgabenordnung (AO 1977) bzw. nachträglichen Bekanntwerdens neuer Tatsachen oder Beweismittel zugunsten des Steuerpflichtigen zu ändern.