BFH - Urteil vom 22.01.1985
VIII R 43/84
Normen:
EStG (1975) § 15 Abs. 1 Nr. 2 ; HGB § 131 Nr. 3 §§ 144 161 ff. ;
Fundstellen:
BFHE 144, 533
BStBl II 1986, 136
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 22.01.1985 (VIII R 43/84) - DRsp Nr. 1996/10190

BFH, Urteil vom 22.01.1985 - Aktenzeichen VIII R 43/84

DRsp Nr. 1996/10190

»Auch nach einer Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen einer KG können einem Kommanditisten Verlustanteile, die zu einem negativen Kapitalkonto führen, nach den Grundsätzen der Entscheidung des BFH vom 10. November 1980 GrS 1/79 (BFHE 132, 244, BStBl II 1981, 164) einkommensteuerrechtlich zuzurechnen sein, wenn im Zeitpunkt der Aufstellung der Bilanz nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nicht auszuschließen ist, daß der Konkurs nach Abschluß eines Zwangsvergleichs aufgehoben und die KG fortgesetzt wird.«

Normenkette:

EStG (1975) § 15 Abs. 1 Nr. 2 ; HGB § 131 Nr. 3 §§ 144 161 ff. ;

Gründe:

An der A-Werke B & Co. Produktions KG (KG) war die A-Werke & Co. GmbH (GmbH) als persönlich haftende Gesellschafterin beteiligt; Kommanditisten waren der Kläger und Revisionskläger (Kläger) und drei weitere Gesellschafter. Ende 1976 wurde über das Vermögen der KG das Konkursverfahren eröffnet. Nach den für die Jahre 1976 und 1977 eingereichten Erklärungen zur einheitlichen und gesonderten Feststellung des Gewinns ergaben sich für die KG und für den Kläger folgende Verluste und Verlustanteile:

1976 1977

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KG 14.901.863 DM 958.368 DM

Kläger 3.502.415 DM 243.648 DM.