BFH - Urteil vom 22.06.1995
IV R 26/94
Normen:
AO § 144, § 146a; StGB § 78 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 1995, 1682
BB 1995, 1891
BFHE 177, 354
BStBl II 1995, 575
DB 1995, 1695
NJW 1995, 2871
NJW 1995, 2872
Vorinstanzen:
FG Köln,

BFH - Urteil vom 22.06.1995 (IV R 26/94) - DRsp Nr. 1995/5910

BFH, Urteil vom 22.06.1995 - Aktenzeichen IV R 26/94

DRsp Nr. 1995/5910

»Der BFH schließt sich der Entscheidung des 5.Strafsenats des BGH an, derzufolge an der Rechtsfigur des Fortsetzungszusammenhangs für den Bereich der Steuerhinterziehung nicht mehr festgehalten wird (Änderung der Rechtsprechung).«

Normenkette:

AO § 144, § 146a; StGB § 78 Abs. 3 ;

Gründe:

Die Kläger, Revisionskläger und Revisionsbeklagten (Kläger) sind verheiratet und werden zusammen zur Einkommensteuer veranlagt. Der Kläger bezieht Einkünfte aus einem Obstbaubetrieb und aus Kapitalvermögen.

Die Kläger gaben für die Streitjahre (1973 bis 1976) Einkommensteuererklärungen ab, die wie folgt beim Beklagten, Revisionskläger und Revisionsbeklagten (Finanzamt --FA--) eingingen:

- für 1973 am 28. Februar 1975

- für 1974 am 31. März 1976

- für 1975 am 29. April 1977

- für 1976 am 30. März 1978.

Das FA veranlagte die Kläger zunächst gemäß diesen Erklärungen. Nachdem im Jahre 1976 für die Veranlagungszeiträume 1972 bis 1974 und im Jahre 1980 für die Veranlagungszeiträume 1975 bis 1978 Betriebsprüfungen stattgefunden hatten, erließ das FA für die Jahre 1975 bis 1978 Änderungsbescheide, die bestandskräftig wurden.