BFH - Urteil vom 25.10.1995
I R 138/94
Normen:
DDR: GewStG § 10 Abs. 4 ;
Fundstellen:
BB 1996, 150
BFHE 179, 140
BStBl II 1996, 74
DB 1996, 311
DStR 1996, 373
DStZ 1996, 250
Vorinstanzen:
FG Mecklenburg-Vorpommern,

BFH - Urteil vom 25.10.1995 (I R 138/94) - DRsp Nr. 1996/3566

BFH, Urteil vom 25.10.1995 - Aktenzeichen I R 138/94

DRsp Nr. 1996/3566

»Das "mutmaßliche Ergebnis der ersten 12 Monate des Gewerbebetriebes" gemäß § 10 Abs. 4 GewStG-DDR kann methodisch durch Addition des Gewerbeertrags 1990 und des anteiligen Gewerbeertrags 1991 oder durch Hochrechnung des Gewerbeertrags 1990 geschätzt werden. Es ist grundsätzlich Sache der Finanzgerichte, die für den jeweiligen Streitfall sachgerechte Schätzmethode zu finden.«

Normenkette:

DDR: GewStG § 10 Abs. 4 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist eine GmbH, die nach der Verordnung zur Umwandlung von volkseigenen Kombinaten, Betrieben und Einrichtungen in Kapitalgesellschaften vom 1. März 1990 (Gesetzblatt der DDR --GBl DDR-1990, 107) aufgrund Gesellschaftsvertrages vom 16. Juni 1990 entstand.

Bei der Schätzung des "mutmaßlichen Ergebnisses der ersten 12 Monate des Geschäftsbetriebes" (§ 10 Abs. 4 des Gewerbesteuergesetzes i.d.F. der Bekanntmachung vom 18. September 1970 --GewStG-DDR--, GBl DDR Sonderdruck 672) addierte die Klägerin zu dem im 2.Halbjahr 1990 erwirtschafteten Gewinn die Hälfte des für 1991 errechneten Gewerbeertrags. Dieser Berechnung folgte der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) nicht, sondern verdoppelte den Gewerbeertrag des 2.Halbjahres 1990.

Das Finanzgericht (FG) folgte der Berechnung der Klägerin und gab der Klage statt.