BFH - Urteil vom 28.09.1988
I R 221/84
Normen:
KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 2, § 2 Abs. 2 Nr. 1, § 8 S. 1 Nr. 2, § 9 Abs. 2 Nr. 1;
Fundstellen:
BFHE 154, 160
BStBl II 1989, 246
Vorinstanzen:
Niedersächsisches FG,

BFH - Urteil vom 28.09.1988 (I R 221/84) - DRsp Nr. 1996/13251

BFH, Urteil vom 28.09.1988 - Aktenzeichen I R 221/84

DRsp Nr. 1996/13251

»1. Der Senat hält an der ständigen Rechtsprechung fest (vgl. BFH-Urteil vom 27.08.1968 II R 82/67, BFHE 93, 344, BStBl II 1968, 781), daß für die Frage, ob ein Verlust am festgesetzten Kapital eingetreten ist, nicht die in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte, sondern die wahren Vermögenswerte maßgebend sind. 2. Unter dem durch den Gesellschaftsvertrag oder die Satzung festgesetzten Kapital i. S. des § 9 Abs. 2 Nr. 1 KVStG (1972) ist der Kapital-Sollbetrag zu verstehen, dem das Gesellschaftsvermögen mindestens entsprechen soll. Der (teilweise) Verlust des Kapital-Sollbetrages löst den von § 9 Abs. 2 Nr. 1 KVStG (1972) begünstigten Zweck aus. 3. Der Wortlaut des § 9 Abs. 2 Nr. 1 KVStG (1972) erlaubt es nicht, dem gezeichneten Kapital die stillen Reserven hinzuzurechnen, die von der Gesellschaft gebildet wurden und derentwegen frühere Verlustübernahmen des Organträgers dem vollen Gesellschaftsteuersatz unterlagen.«

Normenkette:

KVStGKVStG (1972) § 2 Abs. 1 Nr. 2, § 2 Abs. 2 Nr. 1, § 8 S. 1 Nr. 2, § 9 Abs. 2 Nr. 1;

Gründe: