BFH - Urteil vom 30.08.1995
I R 155/94
Normen:
KStG § 8 Abs. 3 Satz 2;
Fundstellen:
BFHE 178, 371
DB 1995, 2451
DStZ 1996, 90
GmbHR 1996, 58
NJW 1996, 950
WM 1996, 302
ZIP 1995, 1890
Vorinstanzen:
FG Köln,

BFH - Urteil vom 30.08.1995 (I R 155/94) - DRsp Nr. 1996/63

BFH, Urteil vom 30.08.1995 - Aktenzeichen I R 155/94

DRsp Nr. 1996/63

»1. § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG ist keine geeignete Rechtsgrundlage, um die von einem Gesellschafter für eigene Rechnung ausgeübte Tätigkeit nur deshalb der eigenen GmbH zuzurechnen, weil sie auch unter deren Unternehmensgegenstand fällt (Änderung der Rechtsprechung). 2. Der Alleingesellschafter einer GmbH unterliegt solange keinem gesetzlichen Wettbewerbsverbot, als er der GmbH kein Vermögen entzieht, das zur Deckung des Stammkapitals benötigt wird (Anschluß an BGH-Rechtsprechung und Aufgabe der BFH-Urteile vom 28. Juni 1989 I R 89/85, BFHE 157, 408, BStBl II 1989, 854; vom 26. April 1989 I R 172/87, BFHE 157, 138, BStBl II 1989, 673; vom 12. April 1989 I R 142-143/85, BFHE 156, 484, BStBl II 1989, 636). 3. Das Erfordernis einer klaren und von vornherein abgeschlossenen Vereinbarung ist ein steuerliches Kriterium, das nicht zur Beurteilung der Existenz zivilrechtlicher Ansprüche herangezogen werden kann. 4. Das Wettbewerbsverbot eines Gesellschafter-Geschäftsführers hindert denselben nicht, Grundstücke zu verkaufen, die er im Wege der vorweggenommenen Erbfolge erwirbt.