BVerfG - Beschluß vom 08.04.1987
2 BvR 687/85
Normen:
EWG-Vertrag Art. 177 Abs. 3 ; GG Art. 20 Abs. 3 Art. 24 Abs. 1 Art. 101 Abs. 1 S. 2 ;
Fundstellen:
BVerfGE 75, 223
BayVBl 1988, 720
BB 1987, 2111
DB 1987, 2339
DRsp V(510)118d-e
DStR 1988, 105
DVBl 1988, 38
EuGRZ 1988, 113
HFR 1988, 88
JA 1989, 56
JZ 1988, 191
LRE 22, 171
MDR 1988, 204
NJW 1988, 1459
NStZ 1987, 118
NVwZ 1988, 621
WM 1987, 1373
ZfZ 1988, 119
Vorinstanzen:
BFH- Urteil vom 25.04.1985 - V R 123/84,

Bindungswirkung der Vorabentscheidung des Europäischen Gerichtshofs und Anspruch auf den gesetzlichen Richter

BVerfG, Beschluß vom 08.04.1987 - Aktenzeichen 2 BvR 687/85

DRsp Nr. 1992/238

Bindungswirkung der Vorabentscheidung des Europäischen Gerichtshofs und Anspruch auf den gesetzlichen Richter

»Zur Bindungswirkung von Vorabentscheidungen des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften (Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG).«1. Der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften ist gesetzlicher Richter im Sinne des Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG.2. Der EWG-Vertrag ist integraler Bestandteil des deutschen Zustimmungsgesetzes, so daß es sich hierbei um Vertragsauslegung und nicht lediglich um die Auslegung und Anwendung von Recht aus deutscher Rechtsquelle handelt.3. Will ein Fachgericht unter Verneinung der Bindungswirkung der im selben Ausgangsverfahren über die nämliche Frage ergangenen Vorabentscheidung des Eurpäischen Gerichtshofs dessen Rechtsauffassung nicht folgen, so ist es verpflichtet, diese Frage dem Gerichtshof neuerlich gemäß Art. 177 Abs. 3 EWGV vorzulegen.

Normenkette:

EWG-Vertrag Art. 177 Abs. 3 ; GG Art. 20 Abs. 3 Art. 24 Abs. 1 Art. 101 Abs. 1 S. 2 ;

Gründe:

A.