BVerfG - Beschluß vom 11.11.1998
2 BvL 10/95
Normen:
BBesG § 12 Abs. 1 § 17 ; Einigungs-Vertrag Art. 3 ; EStG § 3 Nr. 12 Satz 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
ARST 1999, 138
AuA 1999, 133
BStBl II 1999, 502
BVerfGE 99, 280
DB 1999, 512
DStRE 1999, 202
DVP 1999, 247
DÖD 1999, 154
FR 1999, 254
HFR 1999, 292
Information StW 1999, 318
NJ 1999, 253
NJW 1999, 1457
NVwZ 1999, 637
StE 1999, 499
StE 1999, 99
StuB 1999, 216
SächsVBl 1999, 78
ZBR 1999, 179
ZTR 1999, 187
Vorinstanzen:
FG Cottbus - Beschluß vom 27.07.1995 - 2 K 178/95 E - EFG 1995, 977,

Buschzulage

BVerfG, Beschluß vom 11.11.1998 - Aktenzeichen 2 BvL 10/95

DRsp Nr. 1999/3429

Buschzulage

»1. Zahlt ein Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Stellenzulage, die einen Anreiz für die Übernahme einer bestimmten Tätigkeit bietet, so unterliegen nach dem Grundsatz der Besteuerungsgleichheit auch diese Erwerbseinnahmen der Regelbesteuerung, die das Einkommensteuergesetz jeweils bestimmt.2. § 3 Nr. 12 Satz 1 EStG verstößt in seiner Anwendung auf Zulagen für Besoldungsempfänger des Bundes wegen ihrer dienstlichen Tätigkeit bei einer Dienststelle in dem in Art. 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet gegen Art. 3 Abs. 1 GG, weil der Aufwandstatbestand in § 3 Nr. 12 Satz 1 EStG nicht nur erwerbsdienliche, als Werbungskosten oder Betriebsausgaben berücksichtigungsfähige Ausgaben, sondern auch Amts- und Stellenzulagen umfaßt.«

Normenkette:

BBesG § 12 Abs. 1 § 17 ; Einigungs-Vertrag Art. 3 ; EStG § 3 Nr. 12 Satz 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

A. Die Vorlage betrifft die Frage, ob die Regelung über die Steuerfreiheit von Aufwandsentschädigungen aus öffentlichen Kassen in § 3 Nr. 12 Satz 1 EStG mit Art. 3 Abs. 1 GG vereinbar ist, soweit die Entschädigung aufgrund einer Festsetzung der Bundesregierung an Bundesbedienstete im Jahre 1993 für ihre Tätigkeit im Gebiet der früheren DDR gezahlt worden ist.