BFH - Urteil vom 10.11.1998
I R 108/97
Normen:
AO 1977 § 160 ;
Fundstellen:
BB 1999, 251
BFH/NV 1999, 538
BFHE 187, 211
BStBl II 1999, 121
DB 1999, 367
DStR 1999, 193
DStZ 1999, 310
Vorinstanzen:
FG Münster,

Empfängernachweis bei Zahlungen an Domizilgesellschaften

BFH, Urteil vom 10.11.1998 - Aktenzeichen I R 108/97

DRsp Nr. 1999/1122

Empfängernachweis bei Zahlungen an Domizilgesellschaften

»1. Leistet ein Steuerpflichtiger Zahlungen an eine in Liechtenstein ansässige Domizilgesellschaft für Leistungen, die diese mangels eigenen fach- und branchenkundigen Personals nicht selbst erbringen kann, so ist Empfänger i.S. des § 160 AO 1977 nicht die Domizilgesellschaft, sondern derjenige, an den diese die Gelder weiter geleitet hat (Anschluß an BFH-Beschluß vom 25. August 1986 IV B 76/86, BFHE 149, 381, BStBl II 1987, 481). Dieser kann, muß aber nicht Gesellschafter der liechtensteinischen Domizilgesellschaft sein (Abgrenzung zu BFH-Urteil vom 1. Juni 1994 X R 73/91, BFH/NV 1995, 2). 2. Die Aufforderung des FA an den Steuerpflichtigen, den unter Nr. 1 genannten Empfänger zu benennen, ist nicht ermessensfehlerhaft, wenn für den Steuerpflichtigen bei vernünftiger Beurteilung der Umstände erkennbar gewesen ist, daß die von der Domizilgesellschaft angebotenen Leistungen nicht von deren Personal erbracht werden können und aus diesem Grund von der Einschaltung inländischer Leistungsträger auszugehen ist.«

Normenkette:

AO 1977 § 160 ;

Gründe: