BVerfG - Beschluss vom 25.02.2010
1 BvR 230/09
Normen:
EG Art. 234 Abs. 3; KSchG § 17 Abs. 1; KSchG § 17 Abs. 2; KSchG § 17 Abs. 3; BGB § 134; BGB § 613a Abs. 4; GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; GG Art. 103 Abs. 1; RL 59/98/EG Art. 2; RL 59/98/EG Art. 3;
Fundstellen:
AnwBl 2010, 372
ArbRB 2010, 103
AuR 2010, 179
EWiR § 17 KSchG 2/2010, 259
NJW 2010, 1268
NZA 2010, 439
ZIP 2010, 642
Vorinstanzen:
BAG, vom 27.11.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 8 AZR 492/08
BAG, vom 21.05.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 8 AZR 84/07
LAG Berlin, vom 05.07.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 268/06
ArbG Berlin, vom 15.12.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 49 Ca 13636/05

Erfordernis der Anzeige eines Massenentlassungen beabsichtigenden Arbeitgebers bei der Agentur für Arbeit während oder nach Ende der Konsultationen mit dem Betriebsrat; Vorlagepflichtigkeit i.S.v. Art. 234 Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG) zur Frage der Auslegung von Art. 2 und 3 RL 59/98/EG; Konsultation der Arbeitnehmervertreter und Anzeige der geplanten Massenentlassungen als aufeinanderfolgende Phasen eines Massenentlassungsverfahrens

BVerfG, Beschluss vom 25.02.2010 - Aktenzeichen 1 BvR 230/09

DRsp Nr. 2010/4914

Erfordernis der Anzeige eines Massenentlassungen beabsichtigenden Arbeitgebers bei der Agentur für Arbeit während oder nach Ende der Konsultationen mit dem Betriebsrat; Vorlagepflichtigkeit i.S.v. Art. 234 Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG) zur Frage der Auslegung von Art. 2 und 3 RL 59/98/EG; Konsultation der Arbeitnehmervertreter und Anzeige der geplanten Massenentlassungen als aufeinanderfolgende Phasen eines Massenentlassungsverfahrens

Tenor

1

Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 21. Mai 2008 - 8 AZR 84/07 - verletzt den Beschwerdeführer in seinem grundrechtsgleichen Recht aus Artikel 101 Absatz 1 Satz 2 des Grundgesetzes, soweit die Revision im Rechtsstreit gegen die Beklagte zu 1) zurückgewiesen wurde. Das Urteil wird insoweit aufgehoben. Die Sache wird in diesem Umfang an das Bundesarbeitsgericht zurückverwiesen.

2

Im Übrigen wird die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen.

3

Die Bundesrepublik Deutschland hat dem Beschwerdeführer die Hälfte der notwendigen Auslagen zu erstatten.

Normenkette:

EG Art. 234 Abs. 3; KSchG § 17 Abs. 1; KSchG § 17 Abs. 2; KSchG § 17 Abs. 3; BGB § 134; BGB § 613a Abs. 4; GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; GG Art. 103 Abs. 1; RL 59/98/EG Art. 2; RL 59/98/EG Art. 3;

Gründe