BFH - Urteil vom 02.12.2020
II R 22/18
Normen:
ErbStG a.F. § 13a, § 13b; AO § 163, § 171 Abs. 10; BewG § 152; FGO § 53, § 74, § 119 Nr. 3, § 120 Abs. 1 Satz 1, § 155 Satz 1; ZPO § 174, § 251;
Fundstellen:
BB 2021, 1302
BFH/NV 2021, 1021
BStBl II 2022, 66
DB 2021, 1923
DStR 2021, 1359
DStRE 2021, 827
DStZ 2021, 603
GmbHR 2021, 833
ZEV 2021, 461
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 15.05.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 11 K 3401/16

Ermittlung des Verwaltungsvermögens bei der Übertragung von Grundstücken im Hinblick auf ein zukünftiges Erbrecht

BFH, Urteil vom 02.12.2020 - Aktenzeichen II R 22/18

DRsp Nr. 2021/8426

Ermittlung des Verwaltungsvermögens bei der Übertragung von Grundstücken im Hinblick auf ein zukünftiges Erbrecht

Eine teleologische Reduktion oder Erweiterung der Tatbestandsmerkmale der §§ 13a, 13b ErbStG i.d.F. des ErbStRG kann nicht ausschließlich darauf gestützt werden, dass die Vorschriften ansonsten verfassungswidrig wären. Die Wirkung der durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17.12.2014 1 BvL 21/12 angeordneten Weitergeltung darf nicht unterlaufen werden.

Tenor

Die Revision der Kläger gegen das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 15.05.2018 – 11 K 3401/16 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens haben die Kläger zu tragen.

Normenkette:

ErbStG a.F. § 13a, § 13b; AO § 163, § 171 Abs. 10; BewG § 152; FGO § 53, § 74, § 119 Nr. 3, § 120 Abs. 1 Satz 1, § 155 Satz 1; ZPO § 174, § 251;

Gründe

I.

Der 1934 geborene A hatte seit Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts bis zum Ende des Jahres 2000 auf eigenen Grundstücken ein Einzelunternehmen betrieben und dort auch gewohnt. Die 1967 und 1970 geborenen Kläger und Revisionskläger (Kläger), seine Neffen, waren in diesem Betrieb als Arbeitnehmer beschäftigt.