BGH - Beschluss vom 13.09.2012
III ZR 249/11
Normen:
ZPO § 945;
Fundstellen:
AO-StB 2013, 77
DB 2012, 2396
DB 2012, 6
DÖV 2013, 124
MDR 2012, 1462
NJW 2012, 8
NJW-RR 2012, 1490
WM 2012, 2143
wistra 2012, 2
wistra 2013, 36
Vorinstanzen:
LG München I, vom 04.05.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 15 O 2549/10
OLG München, vom 20.10.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 2268/11

Ersetzbarkeit der durch die Vollziehung von unrichtigen Steuerbescheiden entstandene Schäden gemäß § 945 ZPO; Folge der Schadensersatzpflicht bei einem dem Erlass eines Steuerbescheides vorausgehend durchgeführten Arrestverfahrens

BGH, Beschluss vom 13.09.2012 - Aktenzeichen III ZR 249/11

DRsp Nr. 2012/20053

Ersetzbarkeit der durch die Vollziehung von unrichtigen Steuerbescheiden entstandene Schäden gemäß § 945 ZPO; Folge der Schadensersatzpflicht bei einem dem Erlass eines Steuerbescheides vorausgehend durchgeführten Arrestverfahrens

a) Durch die Vollziehung von (unrichtigen) Steuerbescheiden entstandene Schäden sind nicht nach § 945 ZPO zu ersetzen (im Anschluss an Senatsurteil vom 31. Januar 1963 - III ZR 138/61, BGHZ 39, 77).b) Dies gilt auch dann, wenn dem Erlass der Steuerbescheide ein Arrestverfahren vorausgegangen ist, das zur Pfändung einer Forderung geführt hat. Denn mit Erlass der Steuerbescheide ist das Arrestverfahren in das normale Vollstreckungsverfahren übergeleitet und als solches fortgesetzt worden mit der Folge, dass das Arrestpfandrecht sich in ein (rangwahrendes) Pfändungspfandrecht umgewandelt hat (im Anschluss an BFH NV 1987, 702; 2001, 458).

Tenor

Die Beschwerde des Klägers gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des 1. Zivilsenats des Oberlandesgerichts München vom 20. Oktober 2011 - 1 U 2268/11 - wird zurückgewiesen.

Der Kläger hat die Kosten des Beschwerdeverfahrens (§ 97 Abs. 1 ZPO) zu tragen.

Streitwert: 883.000 €

Normenkette:

ZPO § 945;

Gründe