BFH - Urteil vom 01.07.2021
VIII R 28/19
Normen:
EStG § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1, Abs. 4a Satz 7; UmwG § 123 Abs. 2; AEUV Art. 63;
Fundstellen:
BFH/NV 2021, 1497
Vorinstanzen:
FG Rheinland-Pfalz, vom 21.08.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 2295/17

Ertragsteuerliche Behandlung der Zuteilung von Aktien im Wege eines sogenannten Spin-Off durch eine US-amerikanische KapitalgesellschaftBegriff der Abspaltung im Sinne von § 20 Abs. 4a S. 7 EStG

BFH, Urteil vom 01.07.2021 - Aktenzeichen VIII R 28/19

DRsp Nr. 2021/15654

Ertragsteuerliche Behandlung der Zuteilung von Aktien im Wege eines sogenannten "Spin-Off" durch eine US-amerikanische Kapitalgesellschaft Begriff der Abspaltung im Sinne von § 20 Abs. 4a S. 7 EStG

1. NV: Teilt eine US-amerikanische Kapitalgesellschaft inländischen Anteilseignern im Wege eines sog. "Spin-Off" Aktien ihrer US-amerikanischen Tochtergesellschaft zu, kann dies grundsätzlich zu Kapitaleinkünften i.S. des § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 EStG führen, soweit keine Abspaltung i.S. des § 20 Abs. 4a Satz 7 EStG vorliegt. 2. NV: Die Aktienzuteilung im Rahmen eines US-amerikanischen "Spin-Off" ist nach § 20 Abs. 4a Satz 7 EStG steuerneutral, wenn die "wesentlichen Strukturmerkmale" einer Abspaltung i.S. des § 123 Abs. 2 UmwG erfüllt sind. Die Kapitalverkehrsfreiheit nach Art. 63 AEUV gebietet eine Erstreckung des § 20 Abs. 4a Satz 7 EStG auch auf ausländische Vorgänge.