BFH - Urteil vom 12.04.2021
VIII R 15/18
Normen:
EStG § 20 Abs. 2 Satz 1 Nrn. 1 und 7, Abs. 4, § 22 Nr. 2, § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; InvStG 2004 § 19 Abs. 1, Abs. 3; DBA-Schweiz Art. 13 Abs. 3; KAGB § 1 Abs. 1;
Fundstellen:
AG 2022, 131
BB 2021, 2334
BFH/NV 2021, 1236
BStBl II 2021, 913
DB 2021, 2262
DStRE 2021, 1146
DStZ 2021, 833
FR 2021, 1041
Vorinstanzen:
FG Berlin-Brandenburg, vom 15.03.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 13030/17

Ertragsteuerliche Behandlung des Gewinns aus der Veräußerung von Anteilen an einem Gold-ETF

BFH, Urteil vom 12.04.2021 - Aktenzeichen VIII R 15/18

DRsp Nr. 2021/12662

Ertragsteuerliche Behandlung des Gewinns aus der Veräußerung von Anteilen an einem Gold-ETF

1. Der Gewinn aus der Veräußerung von Anteilen an einem Fonds nach schweizerischem Recht, der sein Kapital allein in physischem Gold anlegt, unterliegt gemäß § 19 Abs. 3 Satz 1 InvStG 2004 der Besteuerung nach § 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1, Abs. 4 EStG. 2. Die Veräußerung des Fondsanteils begründet keinen Anspruch auf die Lieferung von physischem Gold (Abgrenzung zu BFH-Urteilen vom 12.05.2015 – VIII R 35/14, BFHE 250, 71, BStBl II 2015, 834 "Xetra-Gold Inhaberschuldverschreibungen", und VIII R 4/15, BFHE 250, 75, BStBl II 2015, 835; vom 16.06.2020 – VIII R 7/17, BFHE 269, 188, BStBl II 2021, 9 "Gold Bullion Securities").

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg vom 15.03.2018 – 13 K 13030/17 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

EStG § 20 Abs. 2 Satz 1 Nrn. 1 und 7, Abs. 4, § 22 Nr. 2, § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; InvStG 2004 § 19 Abs. 1, Abs. 3; DBA-Schweiz Art. 13 Abs. 3; KAGB § 1 Abs. 1;

Gründe

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) erwarb im Jahr 2009 Anteile an einem in der Schweiz von der X–Bank (Bank) aufgelegten Gold Exchange Traded Funds (Gold ETF), die sie im Streitjahr 2015 mit einem Gewinn in Höhe von 26.519 € verkaufte.