BFH - Urteil vom 12.03.2019
IX R 34/17
Normen:
EStG § 10 Abs. 4b Satz 3, § 2 Abs. 3, § 10d Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1;
Fundstellen:
BFH/NV 2019, 942
BFHE 264, 201
DB 2019, 1659
DStR 2019, 1563
DStRE 2019, 1034
DStZ 2019, 600
FR 2019, 969
NJW 2019, 2424
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 02.02.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 834/15

Ertragsteuerliche Behandlung eines Kirchensteuer-Erstattungsüberhangs

BFH, Urteil vom 12.03.2019 - Aktenzeichen IX R 34/17

DRsp Nr. 2019/10787

Ertragsteuerliche Behandlung eines Kirchensteuer-Erstattungsüberhangs

1. Der Hinzurechnungsbetrag nach § 10 Abs. 4b Satz 3 EStG erhöht nicht den Gesamtbetrag der Einkünfte (§ 2 Abs. 3 EStG). 2. Die Hinzurechnung nach § 10 Abs. 4b Satz 3 EStG findet auch statt, wenn sich die erstattete Zahlung im Zahlungsjahr nicht steuermindernd ausgewirkt hat.

Tenor

Die Revision der Kläger gegen das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg vom 2. Februar 2017 3 K 834/15 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens haben die Kläger zu tragen.

Normenkette:

EStG § 10 Abs. 4b Satz 3, § 2 Abs. 3, § 10d Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1;

Gründe

I.

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) werden im Streitjahr (2012) zur Einkommensteuer zusammen veranlagt.

Nach einer Außenprüfung (Bericht vom 5. Mai 2011) änderte der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt —FA—) die Einkommensteuerbescheide der Kläger für die Jahre 2000, 2001, 2003, 2005, 2008, 2009 und 2010. Dadurch kam es im Streitjahr zu einem Kirchensteuer-Erstattungsüberhang. Der verbleibende Verlustvortrag zum 31. Dezember 2011 betrug 13.251.836 €.