FinMin Nordrhein-Westfalen - Erlass vom 24.07.2008
S 4521 - 10 - V A 6

FinMin Nordrhein-Westfalen - Erlass vom 24.07.2008 (S 4521 - 10 - V A 6) - DRsp Nr. 2008/92750

FinMin Nordrhein-Westfalen, Erlass vom 24.07.2008 - Aktenzeichen S 4521 - 10 - V A 6

DRsp Nr. 2008/92750

Beurteilung von Erbbaurechtsvorgängen; Erlass des FM NRW vom 11.03.2002 S 4503 - 1 - V A 2 in der durch Erlass des FM NRW vom 24.07.2008 S 4521 - 10 - V A 6 geänderten Fassung.

1.

Erbbaurechte stehen nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG den Grundstücken gleich. Die auf Grundstücke abgestellten Vorschriften des Grunderwerbsteuerrechts gelten daher für Erbbaurechte und Untererbbaurechte (nachstehend als Erbbaurecht bezeichnet) entsprechend. Der Grunderwerbsteuer unterliegen somit die folgenden Rechtsvorgänge:

1.1 Nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG

1.1.1 ein Vertrag, der den Anspruch auf Bestellung eines Erbbaurechts begründet (BFH-Urteil vom 05.12.1979,BStBl 1980 II S. 135 und 136, mit weiteren Nachweisen),

1.1.2 ein Vertrag, der den Anspruch auf Übertragung eines Erbbaurechts begründet (BFH-Urteil 05.12.1979, BStBl 1980 II S. 136),

1.1.3 die Ausübung des Vorrechts auf Erneuerung des Erbbaurechts nach § 31 ErbbauVO und

1.1.4 eine Vereinbarung über die Verlängerung eines Erbbaurechts (BFH-Urteil vom 18.08.1993,BStBl 1993 II S. 766).

1.2 Nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 GrEStG

1.2.1 eine auf die Bestellung eines Erbbaurechts gerichtete Einigung, wenn kein Rechtsgeschäft im Sinne der vorstehenden Nr. 1.1.1 vorausgegangen ist,

1.2.2 eine auf die Übertragung eines Erbbaurechts gerichtete Einigung, wenn kein Rechtsgeschäft im Sinne der vorstehenden Nr. 1.1.2 vorausgegangen ist,