FinMin Saarland - Erlass vom 06.03.2013
B/5 - S 4501 - 6#002

FinMin Saarland - Erlass vom 06.03.2013 (B/5 - S 4501 - 6#002) - DRsp Nr. 2013/80497

FinMin Saarland, Erlass vom 06.03.2013 - Aktenzeichen B/5 - S 4501 - 6#002

DRsp Nr. 2013/80497

Grunderwerbsteuer; Anwendung der §§ 3 und 6 GrEStG in den Fällen des § 1 Abs. 3 GrEStG

1. Allgemeines

Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (Urteile vom 31. März 1982 - II R 92/81 -, BStBl 1982 II S. 424 und 8. Juni 1988 - II R 143/86 -, BStBl 1988 II S. 785) können personenbezogene Befreiungsvorschriften (unter anderem § 3 Nr. 6 GrEStG) in Fällen der Anteilsvereinigung (§ 1 Abs. 3 Nr. 1 und 2 GrEStG) grundsätzlich nicht angewendet werden. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat dies damit begründet, dass beim Anteilserwerb derjenige, in dessen Hand sich alle Anteile an einer grundbesitzenden Gesellschaft vereinigen, grunderwerbsteuerrechtlich so behandelt werde, als habe er das jeweilige Grundstück von der Gesellschaft erworben. Dies gilt sinngemäß auch für die ab 1. Januar 2000 geltende Fassung des § 1 Abs. 3 GrEStG, nach der es ausreichend ist, wenn unmittelbar oder mittelbar mindestens 95 % der Anteile in einer Hand vereinigt werden.