FinMin Schleswig-Holstein - Erlass vom 28.06.2012
VI 3011 - S 2745 - 075

FinMin Schleswig-Holstein - Erlass vom 28.06.2012 (VI 3011 - S 2745 - 075) - DRsp Nr. 2012/80732

FinMin Schleswig-Holstein, Erlass vom 28.06.2012 - Aktenzeichen VI 3011 - S 2745 - 075

DRsp Nr. 2012/80732

allgemeine Vorschriften: Verfassungsmäßigkeit des § 8c KStG; Rechtsbehelfsverfahren

Das Finanzgericht Hamburg hat mit Beschluss vom 4. April 2011 - K 33/10 - (→ JURIS) dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) die Frage vorgelegt, ob § 8c Satz 1 KStG i. d. F. des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 vom 14. August 2007 ( BGBl. 2007 I S. 1912) mit dem Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG und dem daraus abgeleiteten Prinzip der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (in Gestalt des sog. objektives Nettoprinzip) vereinbar ist. Nach Ansicht des Finanzgerichts Hamburg verstößt § 8c Satz 1 KStG insoweit gegen Art. 3 Abs. 1 GG, als bei der unmittelbaren Übertragung innerhalb von fünf Jahren von mehr als 25 Prozent (im Streitfall 48 %) des gezeichneten Kapitals an einer Körperschaft an einen Erwerber (schädlicher Beteiligungserwerb) insoweit die bis zum schädlichen Beteiligungserwerb nicht ausgeglichenen oder abgezogenen negativen Einkünfte (nicht genutzte Verluste) nicht mehr abziehbar sind. Das Normenkontrollverfahren beim BVerfG trägt das Az. 2 BvL 6/11.