BGH - Urteil vom 24.09.2013
II ZR 391/12
Normen:
BGB § 276 Abs. 2; BGB § 708;
Fundstellen:
BB 2013, 2753
BB 2014, 18
BauR 2014, 132
DB 2013, 2553
DB 2013, 6
DStR 2014, 51
MDR 2013, 1414
NJW 2013, 3572
NJW 2013, 6
NZBau 2013, 781
WM 2013, 2136
ZIP 2013, 2152
ZInsO 2013, 2283
Vorinstanzen:
LG Braunschweig, vom 27.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 3232/09
OLG Braunschweig, vom 19.04.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 8 U 182/10

Maßstab der Sorgfalt in eigenen Angelegenheiten für die Haftung eines Gesellschafters für vertragswidriges Verhalten

BGH, Urteil vom 24.09.2013 - Aktenzeichen II ZR 391/12

DRsp Nr. 2013/22920

Maßstab der Sorgfalt in eigenen Angelegenheiten für die Haftung eines Gesellschafters für vertragswidriges Verhalten

Die Vorschrift des § 708 BGB schränkt die Haftung der Gesellschafter für vertragswidriges Verhalten ein, indem sie an die Stelle der nach § 276 Abs. 2 BGB maßgebenden verkehrserforderlichen Sorgfalt den Maßstab der Sorgfalt in eigenen Angelegenheiten setzt. An den Beweis, in eigenen Angelegenheiten eine geringere als die im Verkehr erforderliche Sorgfalt anzuwenden, sind strenge Anforderungen zu stellen. Der Umstand, dass der Gesellschafter sich durch die schadensbegründende Handlung zugleich selbst geschädigt hat, reicht zum Nachweis der nicht auf den konkreten Schädigungsfall, sondern auf das generelle Verhalten des Schädigers in dem entsprechenden Pflichtenkreis abstellenden Entlastungsvoraussetzungen des § 708 BGB nicht aus (Bestätigung von BGH, Urteil vom 26. Juni 1989 - II ZR 128/88, W M 1989, 1850 ff.).

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des 8. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 19. April 2012 aufgehoben.

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil der 1. Zivilkammer des Landgerichts Braunschweig vom 27. Oktober 2010 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt die Kosten der Rechtsmittelverfahren.

Normenkette:

BGB § 276 Abs. 2; BGB § 708;

Tatbestand