BGH - Beschluss vom 23.09.2021
I ZB 13/21
Normen:
BGB § 138 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2022, 204
DB 2022, 115
DStR 2022, 1965
DStR 2022, 372
DZWIR 2022, 639
GmbHR 2022, 356
MDR 2022, 179
MDR 2022, 411
NJW-RR 2022, 261
NZG 2022, 264
WM 2022, 29
ZIP 2022, 125
Vorinstanzen:
OLG Köln, vom 04.01.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 19 SchH 38/20

Mindestanforderungen für die Wirksamkeit von Schiedsvereinbarungen mit Beschlussmängelstreitigkeiten

BGH, Beschluss vom 23.09.2021 - Aktenzeichen I ZB 13/21

DRsp Nr. 2022/22

Mindestanforderungen für die Wirksamkeit von Schiedsvereinbarungen mit Beschlussmängelstreitigkeiten

a) Die zur Gesellschaft mit beschränkter Haftung entwickelten Mindestanforderungen für die Wirksamkeit von Schiedsvereinbarungen, die Beschlussmängelstreitigkeiten erfassen (vgl. BGH, Urteil vom 6. April 2009 - II ZR 255/08, BGHZ 180, 221 Rn. 20 - Schiedsfähigkeit II), gelten auch für Personengesellschaften, bei denen der Gesellschaftsvertrag vorsieht, dass Beschlussmängelstreitigkeiten nicht unter den Gesellschaftern, sondern mit der Gesellschaft auszutragen sind (Abgrenzung zu BGH, Beschluss vom 6. April 2017 - I ZB 23/16, SchiedsVZ 2017, 194, Rn. 24 bis 26 - Schiedsfähigkeit III).b) Im Zweifel lässt eine Schiedsvereinbarung, die alle Streitigkeiten aus dem Gesellschaftsverhältnis umfasst, auf den Willen der Vertragsparteien schließen, im Falle ihrer Teilnichtigkeit nicht vollständig von ihr Abstand zu nehmen, sondern sie im zulässigen Umfang aufrechtzuerhalten.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde der Antragsgegner wird der Beschluss des 19. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Köln vom 4. Januar 2021 aufgehoben.