OFD Cottbus - Verfügung vom 23.03.1999
S 2244

OFD Cottbus - Verfügung vom 23.03.1999 (S 2244) - DRsp Nr. 2008/84483

OFD Cottbus, Verfügung vom 23.03.1999 - Aktenzeichen S 2244

DRsp Nr. 2008/84483

§ 17 EStG Darlehensverluste als nachträgliche Anschaffungskosten einer wesentlichen Beteiligung

Im Zusammenhang mit dem Beschl. des Großen Senats des BFH v. 9.6.1997 (GrS 1/94 - BStBl 1998 II S. 307) und anderer Urt. des BFH zu der Problematik, inwieweit kapitalersetzende Darlehen zu nachträglichen Anschaffungskosten eine wesentlichen Beteiligung i. S. des § 17 EStG führen können, stellt sich die Frage, ob weiterhin an dem BMF-Schreiben v. 14.4.1994 (BStBl I S. 257) festgehalten werden kann. Nach der vorgenannten Verwaltungsanweisung sind kapitalersetzende Darlehen mit dem Teilwert, der ggf. Null DM betragen kann, zu bewerten.

Zu der aufgeworfenen Frage nimmt die OFD wie folgt Stellung:

Der BFH geht zwischenzeitlich von vier Arten von Darlehen aus:

1. Dem in der Krise hingegebenen Darlehen (BFH v. 24.4.1997 - VIII R 16/94 - BFH/NV 1998, 102)

2. Dem zunächst risikofreien, aber von Anfang an zur Krisenfinanzierung bestimmten Darlehen (BFH v. 24.4.1997 a. a. O.; BFH v. 10.11.1998 DStR 1999, 411)

3. Dem zur Finanzierung des Unternehmenszwecks gewährten „Finanzplandarlehen” (BFH-Urt. v. 4.11.1997 GmbHR 1998, 198)

4. Dem zunächst risikofreien Darlehen, das nach Eintritt der Krise „stehengelassen” wird oder auf das verzichtet wird (BFH v. 24.4.1997 a. a. O.)