OFD Erfurt - Verfügung vom 15.07.1997
S 2255 A

OFD Erfurt - Verfügung vom 15.07.1997 (S 2255 A) - DRsp Nr. 2008/84754

OFD Erfurt, Verfügung vom 15.07.1997 - Aktenzeichen S 2255 A

DRsp Nr. 2008/84754

§ 22 EStG Behandlung der Gewährung von Knappschaftsausgleichsleistungen (KAL) gemäß § 239 SGB VI im Anschluß an eine Bergmannsvollrente

Gem. § 6 Rentenüberleitungsgesetz v. 25. 7. 1991, BGBl I S. 1606 ff. - RÜG - haben Bergleute Anspruch auf eine Bergmannsvollrente, wenn sie das 50. Lebensjahr vollendet, die Wartezeit einer bergbaulichen Versicherung von 25 Jahren erfüllt und mindestens 15 Jahre unter Tage gearbeitet haben. Die Bergmannsvollrente ist nach § 302a Abs. 4 SGB VI ab 1. 1. 1992 als Rente für Bergleute nach § 45 SGB VI zu behandeln.

Ein Hinzuverdienst ist bei dieser Rente in den Grenzen des § 96a Abs. 2 Nr. 3 SGB VI möglich (§ 45 Abs. 5 SGB VI). Im Gegensatz zur Bergmannsinvalidenrente (§ 36 SGB VI) und zur Bergmannsrente (§ 42 SGB VI) kann der Stpfl. bei der Bergmannsvollrente weiterhin ein volles Arbeitsrechtsverhältnis eingehen und im Falle der Arbeitslosigkeit entsprechend Arbeitslosengeld beziehen (Urt. des Thüringer FG v. 14. 2. 1996 - I 123/95).

KAL werden unter den Voraussetzungen des § 239 SGB VI an Bergleute gezahlt.

Rentenrechtlich stellen die Bergmannsvollrente und die KAL zwei unabhängige Renten dar.