OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 27.05.2005
S 2600 A - 26 - St II. 1.04

OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 27.05.2005 (S 2600 A - 26 - St II. 1.04) - DRsp Nr. 2008/89038

OFD Frankfurt/Main, Verfügung vom 27.05.2005 - Aktenzeichen S 2600 A - 26 - St II. 1.04

DRsp Nr. 2008/89038

Kapitalertragsteuer in den Fällen des § 14 Abs. 3 KStG; Erstmalige Anwendung des § 44 Abs. 7 und § 45a Abs. 1 Satz 1 EStG

Mehrabführungen, die ihre Ursache in vororganschaftlicher Zeit haben, gelten als Gewinnausschüttungen der Organgesellschaft an den Organträger, § 14 Abs. 3 KStG. Auf diese sog. vororganschaftlichen Mehrabführungen ist nach § 43 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 EStG Kapitalertragsteuer zu erheben.

Die Kapitalertragsteuer entsteht nach § 44 Abs. 7 EStG i. d. F. des am 15.12.2004 verkündeten Gesetzes zur Umsetzung von EU-Richtlinien in nationales Steuerrecht und zur Änderung weiterer Vorschriften (Richtlinien-Umsetzungsgesetz - EURLUmsG; BGBl 2004 I S. 3310, 3843, BStBl 2004 I S. 1158) in dem Zeitpunkt der Feststellung der Handelsbilanz der Organgesellschaft, spätestens jedoch acht Monate nach Ablauf des Wirtschaftsjahres der Organgesellschaft. Die Kapitalertragsteuer ist an dem auf den Entstehungszeitpunkt nachfolgenden Werktag an das Finanzamt anzumelden und abzuführen, das für die Besteuerung der Organgesellschaft nach dem Einkommen zuständig ist (§ 44 Abs. 7 Satz 2, § 45a Abs. 1 Satz 1 EStG).