OFD Magdeburg - Verfügung vom 07.12.2011
S 2745 - 56 - St 216

OFD Magdeburg - Verfügung vom 07.12.2011 (S 2745 - 56 - St 216) - DRsp Nr. 2012/80183

OFD Magdeburg, Verfügung vom 07.12.2011 - Aktenzeichen S 2745 - 56 - St 216

DRsp Nr. 2012/80183

Mindestbesteuerung nach § 10d Abs. 2 Sätze 1 und 2 EStG; Beschluss des BFH vom 26.08.2010 - I B 49/10, (BStBl 2011 II S. 826)

Der BFH hat mit Beschluss vom 26.08.2010 (I B 49/10, BStBl. 2011 II S. 826) entschieden, dass es ernstlich zweifelhaft ist, ob die sog. Mindestgewinnbesteuerung gemäß § 10d Abs. 2 Satz 1 EStG verfassungsrechtlichen Anforderungen auch dann standhält, wenn eine Verlustverrechnung in späteren Veranlagungszeiträumen aus rechtlichen Gründen endgültig ausgeschlossen ist.

Nach dem BMF-Schreiben vom 19.10.2011, BStBl 2011 I S. 974, kann nur in bestimmten Fällen Aussetzung der Vollziehung gewährt werden.

In der Sitzung KSt/GewSt IV/10 beschlossen die Sitzungsteilnehmer zu TOP I/2 einstimmig folgenden ‚Fallgruppenkatalog‘:

In gleich gelagerten Fällen ist Aussetzung der Vollziehung zu gewähren:

  • schädliche Beteiligungserwerbe nach § 8c KStG in den Fassungen vor dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz vom 22.12.2009 (BStBl 2010 I S. 2),

  • Umwandlung beim übertragenden Rechtsträger (§12 Abs. 3 UmwStG i. V. m. § 4 Abs. 2 Satz 2 UmwStG),

  • Liquidation einer Körperschaft,

  • Beendigung der persönlichen Steuerpflicht (Tod einer natürlichen Person) bei fehlender Möglichkeit der ‚Verlustvererbung‘.

Dagegen soll keine Aussetzung der Vollziehung gewährt werden:

  • bei zeitlich begrenzt bestehenden Projektgesellschaften,