BVerfG - Beschluss vom 28.04.2011
1 BvR 1409/10
Normen:
EStG § 3 Nr. 1; GG Art. 14 Abs. 1; GG Art. 3; GG Art. 6; SGB VI § 54; SGB VI § 58 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; VBLS a.F. § 29; VBLS a.F. § 38 Abs. 1; VBLS a.F. § 42 Abs. 2 Buchst. a; Versorgungs-TV § 8 Abs. 5;
Fundstellen:
DÖV 2011, 654
FamRZ 2011, 1134
JuS 2011, 948
NJW 2011, 2639
NZA 2011, 857
Vorinstanzen:
LG Karlsruhe, vom 05.02.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 S 18/09
AG Karlsruhe, vom 09.06.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 2 C 112/09

Regelung zur Berücksichtigung von Mutterschutzzeiten aus der Wartezeitberechnung für den Erwerb einer Rentenanwartschaft als nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung; Bindung der Satzung der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBLS) an die Beachtung des Gleichheitsgrundrechts; Vergleich zwischen Frauen im Mutterschutz und männlichen und weiblichen, Krankengeld und einen Krankengeldzuschuss des Arbeitgebers erhaltenden Versicherten im Hinblick auf die Gleichbehandlung; Anrechung der Mutterschutzzeiten auf die Wartezeit nach § 38 Abs. 1 VBLS a.F.

BVerfG, Beschluss vom 28.04.2011 - Aktenzeichen 1 BvR 1409/10

DRsp Nr. 2011/9243

Regelung zur Berücksichtigung von Mutterschutzzeiten aus der Wartezeitberechnung für den Erwerb einer Rentenanwartschaft als nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung; Bindung der Satzung der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBLS) an die Beachtung des Gleichheitsgrundrechts; Vergleich zwischen Frauen im Mutterschutz und männlichen und weiblichen, Krankengeld und einen Krankengeldzuschuss des Arbeitgebers erhaltenden Versicherten im Hinblick auf die Gleichbehandlung; Anrechung der Mutterschutzzeiten auf die Wartezeit nach § 38 Abs. 1 VBLS a.F.

Tenor

1

Das Urteil des Landgerichts Karlsruhe vom 5. Februar 2010 - 6 S 18/09 - und das Urteil des Amtsgerichts Karlsruhe vom 9. Juni 2009 - 2 C 112/09 - verletzen die Beschwerdeführerin in ihrem Grundrecht aus Artikel 3 Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes.

2

Das Urteil des Landgerichts Karlsruhe wird aufgehoben und die Sache an das Landgericht zur erneuten Entscheidung zurückverwiesen.

3

Im Übrigen wird die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen.

4

Das Land Baden-Württemberg hat der Beschwerdeführerin die ihr im Verfassungsbeschwerdeverfahren entstandenen notwendigen Auslagen zu erstatten.

Normenkette:

EStG § 3 Nr. 1; GG Art. 14 Abs. 1; GG Art. 3; GG Art. 6; SGB VI § 54; SGB VI § 58 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; VBLS a.F. § 29; VBLS a.F. § 38 Abs. 1; VBLS a.F. § 42 Abs. 2 Buchst. a; Versorgungs-TV § 8 Abs. 5;

Gründe

A.