BGH - Urteil vom 26.10.2009
II ZR 222/08
Normen:
BGB § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1; BGB § 813 Abs. 2; GmbHG § 30 Abs. 1; GmbHG § 43 Abs. 1; GmbHG § 43 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2010, 19
DB 2009, 2650
DStR 2010, 63
DZWIR 2010, 122
EWiR § 43 GmbHG 1/2010, 151
MDR 2010, 94
NJW 2010, 64
ZIP 2009, 2335
Vorinstanzen:
KG Berlin, vom 04.08.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 26 U 125/07
LG Berlin, vom 30.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 93/07

Schadensersatzpflicht bzgl. einer Verfügung eines Alleingesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH über das Vermögen der Gesellschaft; Möglichkeit eines Verzichts durch Vertrag zu Gunsten Dritter

BGH, Urteil vom 26.10.2009 - Aktenzeichen II ZR 222/08

DRsp Nr. 2009/26300

Schadensersatzpflicht bzgl. einer Verfügung eines Alleingesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH über das Vermögen der Gesellschaft; Möglichkeit eines Verzichts durch Vertrag zu Gunsten Dritter

a) Eine Verfügung eines Alleingesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH über das Vermögen der Gesellschaft kann nur dann eine Schadensersatzpflicht nach § 43 Abs. 2 GmbHG auslösen, wenn der Geschäftsführer damit gegen ein Verbot verstößt, das - wie § 30 oder § 64 GmbHG - durch eine Weisung der Gesellschafterversammlung nicht außer Kraft gesetzt werden kann.b) Ein Verzicht durch Vertrag zu Gunsten Dritter ist nicht möglich.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des 26. Zivilsenats des Kammergerichts vom 4. August 2008 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als zum Nachteil des Beklagten entschieden worden ist.

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil der 8. Zivilkammer des Landgerichts Berlin vom 30. Mai 2007 wird insgesamt zurückgewiesen.

Die Kosten des Berufungs- und Revisionsverfahrens trägt die Klägerin.

Normenkette:

BGB § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1; BGB § 813 Abs. 2; GmbHG § 30 Abs. 1; GmbHG § 43 Abs. 1; GmbHG § 43 Abs. 2;

Tatbestand