BGH - Urteil vom 18.10.2005
KZR 36/04
Normen:
BGB § 315 ; EnWG (2003) § 6 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 346
BGHZ 164, 336
GRUR 2006, 696
JZ 2006, 679
MDR 2006, 884
MMR 2006, 154
NJW 2006, 684
WM 2006, 199
wrp 2006, 253
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe, vom 27.10.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 6 U 22/04
LG Mannheim, vom 30.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 22 O 64/02

Stromnetznutzungsentgelt; Nachprüfung der Bemessung des Stromnetznutzungsentgelts

BGH, Urteil vom 18.10.2005 - Aktenzeichen KZR 36/04

DRsp Nr. 2006/4

"Stromnetznutzungsentgelt"; Nachprüfung der Bemessung des Stromnetznutzungsentgelts

»a) Hat ein Unternehmen dem Betreiber eines Elektrizitätsversorgungsnetzes für die Netznutzung ein Entgelt zu entrichten, das der Netzbetreiber als nach der Verbändevereinbarung Strom II plus ermittelten allgemein geltenden Tarif festgesetzt hat, ist regelmäßig anzunehmen, dass der Netzbetreiber das Entgelt nach billigem Ermessen zu bestimmen hat und die Billigkeit seiner Bestimmung der gerichtlichen Nachprüfung unterliegt.b) Das Günstigkeitsprinzip und die Bedingungen guter fachlicher Praxis im Sinne des § 6 Abs. 1 EnWG 2003 konkretisieren für den Anwendungsbereich der Vorschrift den nach § 315 BGB zu beachtenden Maßstab billigen Ermessens.c) Auf Netznutzungsentgelte, die für die Zeit seit dem 1. Januar 2004 zu entrichten sind, findet die an die Einhaltung der Verbändevereinbarung Strom II plus geknüpfte Vermutung der Erfüllung der Bedingungen guter fachlicher Praxis keine Anwendung mehr.«

Normenkette:

BGB § 315 ; EnWG (2003) § 6 ;

Tatbestand: